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Ackerschachtelhalm-Sud: Wirkung, Herstellung und Anwendung im Garten

03.08.2022  /  Lesezeit: 7 Minuten

Für viele Gärtner:innen ist Schachtelhalm ein lästiges Unkraut. Die Pflanze hat aber viele wertvolle Inhaltsstoffe, die sie zu einer wertvollen Heilpflanze macht. Nicht nur für den Menschen ist sie heilsam, sie kann auch deine Pflanzen im Beet stärken und sie auf natürliche Weise vor Krankheiten und sogenannten Schädlingen schützen. Zudem ist Schachtelhalmbrühe auch ein guter Dünger für deine Pflanzen. Statt Ackerschachtelhalm zu bekämpfen, kannst du aus ihm Ackerschachtelhalm-Sud oder -Tee herstellen. Wie das geht und wie du den Sud im Garten anwendest, erfährst du in diesem Artikel.

In diesem Artikel findest du:

  1. Wirkung von Ackerschachtelhalm
  2. Mit Ackerschachtelhalmbrühe Schädlingen & Krankheiten vorbeugen
  3. Schachtelhalm-Spritzmittel selbst herstellen: So einfach geht's
  4. Haltbarkeit von Ackerschachtelhalmbrühe
  5. Schachtelhalm-Sud/-Tee: Anwendung im Garten
  6. Schachtelhalm als Dünger
  7. Häufig gestellte Fragen zu Ackerschachtelhalmsud

Auf einen Blick

Wirkung von Ackerschachtelhalm

  • Anwendung als Pflanzenstärkung gegen Schädlinge und Krankheiten v.a. Pilzkrankheiten wie den Echten Mehltau und saugende Insekten
  • wirkt positiv auf Pflanzen v.A. aufgrund seines hohen Kieselsäuregehalts (Kieselsäure stärkt das Zellgewebe)
  • vorbeugende Wirkung und wirkt bei einem Befall nur begrenzt

Schachtelhalm-Spitzmittel herstellen

  • 100 - 150 g frische oder 30 - 50 g getrocknete oberirdische Pflanzenteile pro Liter Wasser sammeln
  • Pflanzenteile zerkleinern und in Wasser einweichen; nach 1-3 Tagen noch 15 - 30 Minuten köcheln lassen; sieben
  • Wenn es schnell gehen muss, kannst du auch Ackerschachtelhalmtee machen: einfach mit heißem Wasser aufgießen und 15 bis 20 Minuten ziehen lassen; sieben
  • Anwendung: unverdünnt oder verdünnt mit Regenwasser alle 2 bis 3 Wochen spritzen; bei einem Befall mehrere Tage hintereinander mehrmals täglich spritzen

Wirkung von Ackerschachtelhalm

Ackerschachtelhalm (Equisetum arvense L.) ist eine Unterart der Familie der Schachtelhalmgewächse (Equisetaceae). Das Kraut ist unter vielen Namen bekannt: Zinnkraut, Acker-Zinnkraut, Zinngras, Katzenwedel, Schaftheu, Pfannebutzer und Scheuerkraut. Das Zinnkraut ist die häufigste Schachtelhalmart in Deutschland und ist in vielen Gärten zu finden. Umso praktischer ist es, dass er viele wertvolle Inhaltsstoffe wie Kieselsäure, Saponine und Nährstoffe wie Kalium, Magnesium und Calcium hat. Mit einem Sud, Brühe oder Tee bringst du diese Inhaltsstoffe in Lösung und kannst ihre Wirkung im Garten für dich nutzen.

Ackerschachtelhalm
Junger Schachtelhalm ähnelt zunächst einem Pilz. Erst mit dem Alter erkennt man zunehmende das Zinngras. Sein Aussehen macht es dir leicht, Ackerschachtelhalm zu erkennen. Bild von Andreas auf Pixabay

Mit Ackerschachtelhalmbrühe Schädlingen & Krankheiten vorbeugen

Ackerschachtelhalm-Sud oder -Tee wird beim Gärtnern hauptsächlich zur Pflanzenstärkung gegen Schädlinge und damit als vorbeugenden Pflanzenschutz eingesetzt. Bei der Extraktion mit Wasser löst sich vorallem Kieselsäure im Wasser. Die Kieselsäure ist hauptsächlich für die Wirkung von Schachtehalmbrühe verantwortlich. Diese Säure stärkt das Zellgewebe der Pflanzen, wodurch es Schaderreger und Krankheiten schwerer haben, die Pflanzen zu infizieren. Besonders bei Pilzkrankheiten und gegen saugende Schädlinge wie Blattläuse kann Schachtelhalmbrühe vorbeugend helfen.

Bei diesen Krankheiten & Schädlingen hilft Schachtelhalm:

  • Echter und Falscher Mehltau
  • Grauschimmel
  • Sternrußtau
  • Schorf
  • Kräuselkrankheit
  • Kraut- und Braunfäule
  • Rostpilze
  • Monilia-Erkrankungen wie Monilia-Spitzendürre oder Monilia-Fruchtfäule
  • Blattfleckenkrankheiten wie Dürrfleckenkrankheit, Blattbrand oder Weißfleckenkrankheit
  • Rote Spinne
  • Milben
  • Lauchmotte
  • Blattläuse

Echter Mehltau auf Tomatenblatt
Ackerschachtelhalmsud hilft Pilzkrankheiten wie dem Echten Mehltau vorzubeugen.

Die Wirkung solcher Pflanzenextrakte und auch von Jauchen ist im allgemeinen noch umstritten und sollte immer mit zusätzlichen Kulturschutzmaßnahmen einhergehen (Pheromonfallen, Leimringe, Geldtafeln,...). Vor allem, wenn Pflanzen bereits krank sind, hilft Schachtelhalmbrühe nur begrenzt. Falls du den Befall oder die Krankheit früh erkennst und direkt handelst, kannst du kranke Pflanzen unter Umständen aber noch retten! Eine Garantie gibt es dafür aber leider nicht.


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Schachtelhalm-Spritzmittel selbst herstellen: So einfach geht's

Das brauchst du:

  • 100 - 150 g frischen oder 30 - 50 g getrockneten Schachtelhalm
  • 1 L Wasser
  • Kochtopf
  • Sieb
  • optional: Baumwolltuch

Tipp: Ackerschachtelhalm wächst und gedeiht gerne an feuchten Wald- oder Wiesenrändern und ist auch in vielen Gärten zu finden.


Anleitung für Schachtelhalmbrühe:

  • Sammle die grünen oberirdischen Pflanzenteile vom Ackerschachtelhalm. Ernte die Stängel bis Ende Juli um sie frisch zu verwenden oder zu trocknen, denn wenn sie verholzen sinkt der Gehalt an Kieselsäure.
  • Schachtelhalm-Sud: Zerkleinere die Pflanzenteile und lasse sie 1 - 3 Tage in Wasser einweichen. Anschließend kochst du das Ganze noch 15 bis 30 Minuten. Siebe dann die Pflanzenteile heraus und lass den Sud abkühlen.
  • Schachtelhalm-Tee: Wenns mal schnell gehen muss, kannst du den Ackerschachtelhalm auch einfach als Tee aufgießen und 15 bis 20 Minuten ziehen. Dann noch absieben, abkühlen lassen und fertig.
  • Wenn du Schachtelhalmbrühe als Spritzmittel mit einem Sprüher aufbringen möchtest, solltest du es davor durch eine Baumwollwindel sieben. Ansonsten könnten die Drüsen durch kleine Pflanzenteile verstopfen.

Falls du keine Zeit hast, eigenes Ackerschachtelhalm-Extrakt herzustellen, findest du welches in Bio-Qualität in unserem Fryd-Shop! Hier findest du auch zahlreiche andere Extrakte von Pflanzen wie z.B. Brennnessel, die deine Pflanzen stärken ud als biologischer Dünger eingesetzt werden können!

Schnecke sitzt in Ackerschachtelhalm im Wald.
Schachtelhalm ist reich an Kieselsäure, welche Pflanzen stärkt und resistenter gegen Krankheiten und Schädlinge macht.

Haltbarkeit von Ackerschachtelhalmbrühe

Ein Sud oder Tee von Ackerschachtelhalm ist nur begrenzt haltbar und sollte bei Bedarf immer frisch hergestellt werden. In einem geschlossenen Behälter kannst du den Sud/Tee schon für ein paar Tage lagern, dann beginnt das Ganze aber irgendwann zu vergären. Das ist nicht so tragisch, denn dann kannst du das Mittel einfach als Jauche anwenden. Die Jauche enthält durch die Fermentation zusätzlich noch viele Mikroben, die den Boden beleben und so indirekt die Nährstoffverfügbarkeit im Boden verbessern. Pflanzenjauchen sind daher generell besser als Dünger geeignet als eine Brühe!

Schachtelhalm-Sud/-Tee: Anwendung im Garten

Ackerschachtelhalm-Sud Ackerschachtelhalm-Tee
unverdünnt oder mit Regenwasser in einem Verhältnis von 1:5 verdünnt zur Schädlingsabwehr und Bodenpflege mit Regenwasser in einem Verhältnis von 1:10 - 1:20 verdünnt als vorbeugenden Pflanzenschutz und Blattdüngung

Tipps zur Anwendung als Spritzmittel:

  • Als Pflanzenstärkung zum vorbeugender Pflanzenschutz gegen Schädlinge: Anwendung alle 2 bis 3 Wochen wiederholen, denn Ackerschachtelhalmsud wirkt hauptsächlich vorbeugend (v.A. gegen Pilze und saugende Schädlinge wie Blattläuse)
  • Bei einem leichten Befall: kranke Pflanzenteile entfernen und im Hausmüll entsorgen; Pflanze mehrere Tage hintereinander mehrmals täglich behandeln
  • Wird hauptsächlich auf die oberirdischen Pflanzenteile gespritzt (Blattspritzung); bei Bedarf auch auf den Boden (als Dünger)
  • Vormittags bei sonnigem Wetter ohne Regen spritzen, denn sonst kann der Sud oder Tee vom Regen weggespült werden (bei Bedarf nach einem Regen nochmal Ackerschachtelhalm-Extrakt spritzen)

Schachtelhalm als Dünger

Schachtelhalmtees und -sude werden hauptsächlich als Blattspritzungen zur Pflanzenstärkung eingesetzt. Um mit Ackerschachtelhalm zu düngen, ist eine Ackerschachtelhalmjauche besser geeignet. Denn in einer Jauche lösen sich vielmehr Inhaltsstoffe, v.A. Nährstoffe! Wie du eine Pflanzenjauche herstellst und anwendest findest du in unserem Artikel am Beispiel einer Brennnesseljauche.

Weitere Tipps zur Anwendung von Pflanzentees und -suden findest du im Artikel zum Thema Pflanzenstärkungsmittel. Hier geht es neben organischen Pflanzenstärkungsmitteln wie Pflanzenjauchen, -tees und -sude auch um anorganische Mittel wie Gesteinsmehle. Außerdem kannst du auch einen Auszug aus Kompost oder Humus selbst herstellen. Eine Anleitung für Komposttee findest du im Artikel zum Thema.


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Titelbild von Andreas auf Pixabay

Autor:in

Marie

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Grau vor 7 Tagen
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Guten Abend

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Computer vor 9 Tagen
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@Testerrrr

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Computer vor 9 Tagen
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Das ist mein Plan für nächstes Jahr #cool

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Häufige Fragen

Er stärkt Pflanzen gegen Schädlinge und Krankheiten, insbesondere Pilzkrankheiten, und fördert die Widerstandsfähigkeit durch Kieselsäure.

Man benötigt 100-150g frischen oder 30-50g getrockneten Schachtelhalm pro Liter Wasser, der eingeweicht und dann gekocht wird.

Unverdünnt oder verdünnt sprühen, alle 2 bis 3 Wochen oder bei Befall häufiger. Mehr dazu im Artikel.

Ein Sud ist nur begrenzt haltbar und sollte am besten frisch verwendet werden. Eine Jauche ist länger haltbar.

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