Pflanzen brauchen zum Wachsen nicht nur Wasser und Nährstoffe, sondern auch inbesondere genug Licht. Warum Pflanzenlampen besonders im Winter dabei helfen, Pflanzen vorzuziehen und zu überwintern, erfährst du in diesem Artikel. Außerdem erfährst du, welche Pflanzenlampen du verwenden und was du dabei beachten solltest.
Pflanzen brauchen Licht, um Energie für ihr Wachstum zu gewinnen. Dafür wird bei der Photosynthese Wasser und Kohlenstoffdioxid mithilfe von Sonnenlicht in organische Verbindungen wie Zucker und Stärke umgewandelt. Dabei ensteht auch Sauerstoff, der für das Leben auf der Erde so wichtig ist.
Was passiert aber, wenn Pflanzen nicht genug Licht zum Wachsen bekommen? Auf der Suche nach Licht wachsen sie schnell in die Höhe. Allerdings ohne stabile Wurzeln oder Stängel auszubilden. Besonders bei zu hohen Temperaturen und zu wenig Licht ist das der Fall. Diesen Prozess nennt man auch "Vergeilen". Dann knicken die Setzlinge schnell um und oder sterben ab. Deshalb solltest du unbedingt darauf achten, dass deine Pflanzen das richtige Verhältnis an Licht und Temperatur erhalten. Was es sonst noch bei der Anzucht zu beachten gibt, erfährst du in unserem Artikel Anzucht von Gemüsepflanzen.
Da es gerade in den Wintermonaten nur wenige Stunden am Tag hell ist, bekommen deine Pflanzen meist nicht genügend Licht. Anzuchtlampen können dabei helfen, die Lichtzufuhr für deine Keimlinge zu verlängern. Das sorgt für kräftigeres und kompakteres Wachstum. Besonders bei dunklen Wohnungen und kleinen, nicht nach Süden ausgerichteten Fenstern, sind Pflanzenlampen empfehlenswert. Dadurch kannst du schon früher mit der Anzucht starten. Das Risiko, dass deine Pflanzen vergeilen, ist nämlich bei ausreichend Licht deutlich geringer. Zudem wird mit der extra Portion an Licht die Resistenz gegen Krankheiten gestärkt. Ein Pikieren, Abhärten und Auspflanzen sollte ebenfalls weniger Probleme bereiten.
Nicht nur beim Vorziehen von Jungpflanzen können Pflanzenlampen behilflich sein. Auch beim Überwintern von Pflanzen im Haus oder Gewächshaus können Wachstumslampen helfen. Je höher die Temperatur in dem Überwinterungsquartier der Pflanzen, desto mehr Licht brauchen sie auch. Vor allem bei Arten, die nicht winterhart sind und ihre Blätter im Winter behalten, ist eine zusätzliche Beleuchtung hilfreich. Dazu gehören vor allem mehrjährige Pflanzen wie Orangen- und Zitronenbäume aber auch Chilipflanzen. Falls diese Pflanzen ihre Blätter während dem Überwintern verlieren, ist das ein Zeichen für Lichtmangel.
Licht ist nicht gleich Licht. Denn das Licht, was von der Sonne auf die Erde trifft, hat unterschiedliche Wellenlängen. Deswegen ist nicht jedes Licht ist für deine Pflanzen geeignet. So brauchen Pflanzen besonders kurzwelliges, blaues Licht für Stängel- und Blattwachstum. Langwelliges, rotes Licht regt hingegen die Blütenbildung an. Stimmt das Verhältnis von blauem und rotem Licht daher nicht, werden deine Pflanzen nicht kräftig wachsen.
Im Internet findest du eine Vielzahl an Pflanzenlampen, LED-Grow-Panels und ähnlichem. Aber welche Art von Lampen sind denn für deine Pflanzen überhaupt geeignet?
Zuerst solltest du darauf achten, dass die Lampen, die du verwenden möchtest, nicht zu heiß werden. Das trocknet deine Pflanzen aus und ist für ihr Wachstum nicht förderlich. Je nach Art von Lampe, musst du daher andere Abstände zu deinen Pflanzen einhalten. Herkömmliche Glühbirnen haben nur einen geringen Anteil an rotem und blauem Licht. Zudem werden sie recht warm, weshalb sie sich nicht gut zur Pflanzenbeleuchtung eignen. LED Pflanzenlampen, Leuchtstoffröhren (nur mit kaltweißem Licht, speziell für Pflanzen, sollten nicht mehr als 30 cm von den Pflanzen entfernt sein), Energiespar- und Tageslichtlampen sind besser zur Wachstumsunterstützung geeignet. Es gibt auch Natrium- und Metallhalogendampflampen zur Beleuchtung von Pflanzen. Sie werden jedoch sehr heiß, sind oft teuer und nicht energieeffizient. Ihre Entsorgung ist zudem umständlich und ihre Umweltbilanz nicht gerade gut.
LED Pflanzenlampen sind eine gute Möglichkeit, um deine Pflanzen bei ihrem Wachstum zu unterstützen. Anders als herkömmliche Glühbirnen werden sie nicht heiß. Daher kannst du sie auch recht nah an den Pflanzen anbringen, in ca. 10 - max. 30 cm Entfernung (bei wärmeerzeugenden Leuchtlampen mehr). Außerdem verbrauchen sie weniger Energie und haben eine längere Lebensdauer.
Obwohl Pflanzen durchaus blaues und rotes Licht am meisten brauchen, ist es dennoch von Vorteil das ganze Lichtspektrum abzudecken. Also auch weißes, grünes und gelbes Licht. Deswegen sind LED Lampen im Vollspektrum mitunter sinnvoll. Aber Vollspektrum ist gleich nicht Vollspektrum. So kann schon ab 3500 Kelvin - das zeigt die Farbtemperatur des Lichts an - ein Vollspektrum erreicht sein. Gerade für die Anzuchtphase ist aber besonders eine Farbtemperatur zwischen 5000 - 6500 Kelvin (ebenfalls Vollspektrum, entspricht aber am ehesten Tageslicht) sinnvoll.
Tageslichtlampen werden auch Leuchtstofflampen genannt. Sie sind ebenfalls zur Beleuchtung von Pflanzen im Winter geeignet und versorgen deine Pflanzen mit dem richtigen Licht. Außerdem haben sie eine geringe Wärmeentwicklung und trocknen deine Pflanzen dadurch nicht aus. Auch preislich sind Tageslichtlampen nicht sehr teuer. Spezielle Modelle für Pflanzen verzichten auf grünes Licht. Dadurch sorgen sie für ein besseres Wachstum, sind jedoch oft teurer als normale Tageslichtlampen.
Im Endeffekt musst du selbst entscheiden, welches Licht du am angenehmsten findest und wie viel Geld du für eine Pflanzenlampe ausgeben möchtest. Außerdem gibt es noch verschiedene Versionen an Lampen: Hängelampen, Stehlampen, Klemmlampen, Wandlampen, etc.. Wenn du große Südfenster hast, ist eine Pflanzenleuchte vielleicht gar nicht nötig. In welchen Monaten du mit der Anzucht von welchen Gemüsepflanzen beginnen solltest, findest du in unserem Artikel Pflanzkalender Gemüse.
Wie lange sollten die Pflanzenlampen denn im Winter brennen? Das kommt ein wenig darauf an, ob du Pflanzen vorziehen oder überwintern möchtest. So machen manche Pflanzen eine Art "Winterschlaf" zum Überwintern. Dadurch brauchen sie etwas weniger Licht als deine Keimlinge, die ihr Wachstum gerade erst beginnen. Zudem kommt es auf die Temperatur an, in der deine Pflanzen stehen. Denn je wärmer es ist, desto mehr Licht brauchen deine Pflanzen.
Deine Pflanzen brauchen wie wir Menschen auch eine Ruhepause. Deswegen solltest du deine Lampen nicht 24 Stunden brennen lassen, sondern über Nacht ausschalten. Zu viel Licht tut deinen Pflanzen nämlich nicht gut. Ohne Erholungspause werden sie nämlich nicht so kräftig und gesund. Die Blätter deiner Pflänzchen können bei einem Überschuss an Licht sogar absterben und verbrennen.
Eine Anzuchtstation mit Licht selber zu bauen ist gar nicht schwer. Dafür brauchst du nur ein passendes Regal, bei dem du zwischen den Regalbrettern deine Pflanzenlampen anbringen kannst. Einfache Regale aus Metall oder Holz gibt es oft im Baumarkt oder Einrichtungshaus zu kaufen, ebenso wie Pflanzenlampen. Du solltest beim Kauf der Lampen und des Regals nur beachten, wie viel Abstand zwischen den Regallevels ist. Das ist wichtig, damit deine Pflanzen nicht zu nah oder zu weit von den Lampen entfernt stehen. Idealerweise eignen sich Hänge- und Klemmlampen oder Leuchtstoffröhren. Es muss aber auch nicht gleich ein Regal sein. Eine Beleuchtung über deinen Pflanzen reicht schon aus. Hauptsache, deine Pflanzen erhalten ausreichend Licht und werden nicht von anderen Pflänzchen vom Licht abgedeckt.
Welche anderen Hilfsmittel du bei einer Anzuchtstation noch gebrauchen kannst und was für Anzuchttöpfe es gibt, findest du in unserem Artikel zu Anzuchttöpfe & Hilfsmittel für eine erfolgreiche Anzucht.
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Titelbild von HarrietP auf Pixabay.
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Welches Licht brauchen Pflanzen?
Besonders blaues und rotes Licht ist für Pflanzen wichtig - idealerweise bekommt deine Pflanze Licht ab, das dem Tageslicht entspricht. Gerade für die Anzuchtphase ist eine Farbtemperatur zwischen 5000 - 6500 Kelvin (ebenfalls Vollspektrum, entspricht aber am ehesten Tageslicht) sinnvoll.
Welche Pflanzenlampen eignen sich für die Anzucht?
Als Pflanzenlampen eignen sich besonders LED-Pflanzenlampen oder LED-Panels, kaltweiße Leuchtstoffröhren, Tageslichtlampen und Energiesparlampen. Natrium- und Metallhalogendampflampen sind ebenfalls geeignet jedoch besonders teuer und weniger energieeffizient. Herkömmliche Glühbirnen eignen sich nicht als Anzuchtlampen. Sie werden sehr heiß und strahlen das falsche Licht aus.
Wie lange soll eine Pflanzenlampe eingeschaltet werden?
Deine Pflanzen brauchen min. 8 Stunden Licht pro Tag, idealerweise aber 12-14 Stunden. Sie sollten max. 16 Stunden Licht bekommen, sonst haben sie keine Erholungs- und Ruhephase.
Eignen sich Pflanzenlampen zum Überwintern von Pflanzen?
Ja, beim Überwintern von Pflanzen im Haus oder Gewächshaus können Wachstumslampen helfen. Je höher die Temperatur, desto mehr Licht brauchen Pflanzen auch. Vor allem bei Arten, die nicht winterhart sind und ihre Blätter im Winter behalten, ist eine zusätzliche Beleuchtung hilfreich (z.B. bei mehrjährigen Pflanzen wie Orangen- und Zitronenbäumen oder Chilipflanzen).