Paprika- und Chilipflanzen werden gerne vorgezogen, da sie zum Keimen und Wachsen länger brauchen als andere Kulturen. Aufgrund der langen Wachstumszeit solltest du daher schon früh mit der Anzucht von Paprika und Chili beginnen. So kannst du später viele Früchte ernten. Wir geben dir hier eine Übersicht, was es bei der Anzucht von Paprika und Chilis zu beachten gibt.
Paprika und Chili sind eine langsam wachsende, wärmeliebende Kultur. Du solltest sie vorkultivieren, denn sie können erst ab Mitte Mai ins Freie gepflanzt werden. Säst du sie erst im Mai im Freiland als Samen aus, tragen sie wahrscheinlich keine Früchte, bevor der Herbst kommt und die Temperaturen zu kalt werden. Außerdem sind Jungpflanzen bereits besser gegen Schädlinge wie Schnecken geschützt und weniger anfällig für Krankheiten. Wie zeigen dir im Folgenden, wie dir die Vorkultur von Paprika und Chili gelingt. Für mehr Tipps zum Paprika & Chili pflanzen und pflegen findest du im Artikel dazu.
Jede Gemüsepflanze hat ihre eigenen, optimalen Bedingungen für ihre Entwicklung. Daher solltest du bei der Anzucht von Paprika/Chili einige Faktoren beachten. So förderst du ein gesundes und kräftiges Wachstum:
Paprika und Chili sind eine der ersten Kulturen, die nach Beginn des neuen Jahres vorgezogen werden können. Da sie lange zum Keimen brauchen, werden die ersten Sorten bereits ab Ende Januar vorgezogen (oder wenn deine Pflanzen bereits früh ins Gewächshaus dürfen). Meistens wird mit der Anzucht jedoch zwischen Mitte Februar und Anfang/Mitte März begonnen. Wann genau du mit dem Vorziehen starten solltest, hängt davon ab:
Da die Tage, und daher auch die Sonnenstunden, im Februar und März noch kurz sind, solltest du dir zusätzlich ggf. Pflanzenlampen besorgen. Das ist besonders wichtig, wenn deine Räume dunkel, die Fenster klein und nicht nach Süden ausgerichtet sind. Bei zu früher Anzucht, zu hohen Temperaturen, aber zu wenig Licht vergeilen deine Keimlinge (aufgrund von zu wenig Licht, aber zu viel Wärme, bleiben sie dünn und schwach, aber wachsen schnell in die Höhe).
Bei Paprika und Chili ist die Unterscheidung in Licht- oder Dunkelkeimer nicht so leicht. Die meisten Paprika- und Chili-Sorten sind Dunkelkeimer und sollten mit etwas Erde bedeckt werden. Es gibt jedoch auch wenige Sorten, die Lichtkeimer sind und daher nur mit wenig oder gar keiner Erde bedeckt werden sollten. Normalerweise liegt die Saattiefe für Paprika und Chili aber zwischen 0,2 und 1 cm. Als Faustregel gilt, dass die Saattiefe ca. dreimal so tief sein sollte, wie der Samen groß. Achte am besten auf die Angaben auf deinen Saatguttütchen.
Paprika und Chili sind wärmeliebende Pflanzen. Zum Keimen sollte die Temperatur daher mindestens 20 °C betragen, idealerweise aber 25 °C. Generell gilt: je niedriger die Temperatur, desto länger brauchen die Paprika- und Chili-Samen zum Keimen. In manchen Fällen kann dies bis zu 4 Wochen dauern, meistens sind es jedoch zwischen 2-3 Wochen. Selten erfolgt eine Keimung schon nach 10 Tagen. Nachdem deine Samen gekeimt sind, solltest du die Keimlinge allerdings etwas kühler stellen. Die Temperatur sollte ca. 18 °C betragen.
Wenn deine Paprika- oder Chili-Samen nicht keimen, kann dies mehrere Faktoren haben. Zu den häufigsten Gründen gehören eine zu niedrige Temperatur, zu viel oder zu wenig Feuchtigkeit, eine schlechte Keimfähigkeit oder falsche Saattiefe. Im Folgenden erläutern wir nochmal einige Punkte, die die Wahrscheinlichkeit des Keimens beeinflussen.
Es ist wichtig, die richtigen Bedingungen einzuhalten und den richtigen Platz für deine Pflänzchen auszuwählen. Paprika und Chili benötigen viel Sonnenlicht für ihre Entwicklung. Der ideale Standort für die Pflanzen ist daher an einem großen Südfenster oder in einem Gewächshaus. Hast du keinen geeigneten Standort mit ausreichend Licht, können Pflanzenlampen behilflich sein. Achte auch darauf, dass die Pflanzen genug Platz haben, um zu wachsen, und dass sie regelmäßig bewässert werden.
Da Paprika und Chili lange zum Keimen und Wachsen brauchen, kann es sich lohnen, Paprika- und Chilisamen vor der Aussaat einzuweichen und vorzukeimen. Dies ist gut über Nacht (12 - 24 Stunden) in abgekühltem Kamillentee, lauwarmen Wasser oder auf einem feuchten Tuch möglich. In unserem Artikel zur Anzucht von Gemüsepflanzen, findest du eine Anleitung, wie du Samen vorquellst. Mit dem Vorkeimen von Paprika- und Chili-Samen verschaffst du deinen Gemüsepflanzen einen Vorsprung fürs Wachstums, da du die Keimdauer verkürzt.
Bei der Anzucht ist eine hohe Feuchtigkeit wichtig, damit die Samen gut zum Keimen kommen. Dafür werden gerne Zimmergewächshäuser verwendet. Leider kann dies bei zu geringer Belüftung auch schon mal dazu führen, dass deine Anzuchterde oder Anzuchttöpfe schimmeln. Du solltest daher die Abdeckung der Mini-Gewächshäuser täglich für 10 min abnehmen und bei Schimmel das Gießen vorerst einstellen, bis die Erde fast trocken ist. Ackerschachtelhalm-Sud kann ebenfalls dabei helfen, Schimmel zu bekämpfen. Ausführlichere Infos findest du im unseren Artikel zu Anzuchttöpfen & Hilfsmittel für eine erfolgreiche Anzucht unter Anzuchttöpfe schimmeln – was tun?. Achte ebenfalls darauf, dass überschüssiges Gießwasser gut abfließen kann. Stehen deine Töpfe und Pflänzchen in Wasser, fördert dies ebenfalls eine Schimmelbildung.
Aufgrund der langen Wachstumszeit von Paprika und Chili kann es je nach gewählter Topfgröße sinnvoll sein, die Jungpflanzen vor dem Auspflanzen zu pikieren und umzutopfen. In unserem Artikel Pikieren von Gemüsepflanzen findest du mehr Infos dazu, wie Paprika und Chili pikiert und umgetopft werden.
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Ab wann sollte man Paprika und Chili vorziehen?
Paprika und Chili sollten zwischen Mitte Januar und Mitte März vorgezogen werden. So kannst du deine Jungpflanzen dann im Mai nach den Eisheiligen auspflanzen und profitierst von einem verlängertem Erntezeitraum.
Wie lange muss man Paprika- und Chili-Samen einweichen?
Es ist nicht notwendig, Paprika- und Chili-Samen einzuweichen. Wenn du dies aber tun möchtest, solltest du sie für 12-24 Stunden in lauwarmem Wasser oder Kamillentee einweichen.
Welche Erde nimmt man zur Anzucht von Paprika und Chili?
Du sollest bei der Anzucht von Gemüsepflanzen nährstoffarme, torffreie und sterilisierte Anzuchterde verwenden. Dadurch können deine Pflanzen starke Wurzeln ausbilden und werden nicht gleich mit zu vielen Nährstoffen versorgt.
Sind Paprika und Chili Lichtkeimer oder Dunkelkeimer? Wie tief müssen die Paprikasamen in die Erde?
Die meisten Paprika- und Chili-Sorten sind Dunkelkeimer. Es gibt jedoch auch wenige Sorten, die Lichtkeimer sind und daher nur mit wenig oder gar keiner Erde bedeckt werden sollten. Normalerweise liegt die Saattiefe für Paprika und Chili zwischen 0,2 - 1 cm. Als Faustregel gilt: die Saattiefe sollte ca. 3 mal so tief sein, wie der Samen groß.
Welche Topfgröße nimmt man für die Anzucht von Paprika und Chili?
Für die Anzucht von Paprika und Chili empfiehlt es sich, kleine Töpfe mit einem Durchmesser von etwa 7-10 cm zu verwenden. Die Samen sollten etwa alle 2-3 cm in die Aussaaterde gesät werden.