Damit du eine reiche Ernte erwarten kannst bei deinen Erdbeerpflanzen ist eine Düngung unerlässlich. Erdbeeren unterscheiden sich in ihrem Nährstoffbedarf von anderen Kulturen in deinem Garten, daher ist es wichtig, ein paar Dinge zu wissen. Wir geben dir Tipps zum Erdbeeren düngen mit organischen Düngern. Welche Dünger sich eignen, erfährst du hier im Artikel.
Für ein gesundes Wachstum benötigen Erdbeerpflanzen vor allem die Hauptnährstoffe Stickstoff, Phosphor und Kalium. Zudem sind Calcium, Magnesium und Spurenelemente wie Eisen, Bor, Mangan und Zink in vergleichsweise kleinen Mengen ebenfalls unentbehrlich. Erdbeeren haben im Vergleich zu den meisten anderen Kulturen, die du vermutlich in deinem Garten anbaust, einen niedrigen Bedarf an Stickstoff. Bei einer Überdüngung reagieren sie mit einem übermäßigen Blattwachstum auf Kosten der Blüten- und Fruchtbildung. Zudem werden sie krankheitsanfälliger! Das bedeutet nicht, dass sie gar keine Stickstoffdüngung benötigen, aber eben nur in Maßen. Viel wichtiger sind Nährstoffe wie Kalium und Phosphor, die für die Blüten- und Fruchtentwickung sowie die Qualität der Früchte sehr wichtig sind. Aus diesem Grund ist es besonders bei Erdbeeren wichtig zu wissen, welche Dünger du verwenden kannst und wie oft du düngen solltest.
Um deine Erdbeeren zu düngen, solltest du auf langsam wirkende organische Dünger zurückgreifen. Organische Dünger haben einige Vorteile, denn sie ernähren nicht nur deine Pflanzen, sondern auch das Bodenleben. Sie fördern den Humusaufbau und tragen so zu einer Verbesserung der Bodenstruktur und damit der Nährstoffverfügbarkeit und Wasserhaltefähigkeit bei. Zudem wirken organische Dünger als Langzeitdünger, denn die Nährstoffe werden mit der Zeit durch das Bodenleben verstoffwechselt und den Pflanzen nach und nach bereitgestellt. Damit der Dünger gut wirken kann, solltest du organische Dünger immer gut in den Boden einarbeiten, sofern sie nicht in flüssiger Form aufgebracht werden. Außerdem ist eine regelmäßige Wasserversorgung nach einer Düngergabe sehr wichtig, damit die Pflanzen die Nährstoffe auch über ihre Wurzeln aufnehmen können.
Mineralische Dünger dagegen sind bekanntlich mit einigen negativen Auswirkungen auf die Umwelt verbunden. Die leicht löslichen Nährsalze sind sehr mobil im Boden. Dadurch haben mineralische Dünger zwar eine schnelle Düngewirkung, sind aber auch leicht auswaschbar und können so das Grundwasser belasten. Zudem eignen sie sich nicht für eine Düngung von salzempfindlichen Pflanzen wie beispielsweise Erdbeeren. Natürlich kommen Erdbeeren nämlich auf eher mineralarmen Standorten vor mit leichten, humusreichen Böden. Bei geringen Mengen an Salz reagieren Erdbeerpflanzen mit Verfärbungen an den Blättern bis hin zum Absterben und einem reduzierten Wachstum. Aus diesem Grund empfehlen wir dir eigene natürliche Dünger herzustellen oder zu kaufen, um nachhaltig zu Gärtnern. Wenn du mehr zum Thema natürlich und organisch Düngen lesen möchtest, schau doch bei unserem Artikel dazu vorbei.
Kompost ist ein sehr bekannter organischer Dünger und du fragst dich bestimmt, ob du deine Erdbeerpflanzen mit Kompost düngen kannst. Hier ist eine pauschale Antwort sehr schwierig, denn die Zusammensetzung von Kompost variiert sehr stark, je nachdem, welches organisches Material du im Kompost verwertest.
Bei der Zusammensetzung deines Komposts spielt vorallem eine Rolle, ob du pflanzliches oder tierischen Gut auf den Kompost gibst. Tierische Hinterlassenschaften in Form von Kot bewirken meist, dass die Salzkonzentration im Kompost ansteigt und dieser nur vorsichtig verwendet werden sollte (besonders Hühnermist!). Das ist nämlich für Erdbeeren nicht so gut, denn unter Umständen ist der Anteil an wasserlöslichem Salz dann zu hoch und deine Pflanzen leiden darunter. Im Gegensatz dazu enthält Kompost aus Grünschnitt oder Bioabfällen weniger Nährsalze, wobei hier trotzdem noch ein nennenswerter Teil enthalten ist. Daher empfehlen wir Kompost als Grunddüngung, die du bei der Pflanzung oder ein paar Wochen danach in den Boden einarbeiten kannst. Hierbei reichen etwa 3 bis 5 Liter Kompost pro Quadratmeter aus.
Vom Nährstoffangebot ist Kompost recht ausgeglichen und enthält Stickstoff, Phosphor, Kalium und Spurenelemente. Im Vergleich zu anderen organischen Düngern ist der Gehalt an Stickstoff deutlich niedriger und nur langsam pflanzenverfügbar. Dabei hat Grünschnittkompost im Durchschnitt weniger Stickstoff, Phosphor und Kalium als Kompost aus Bioabfällen. Mit einer Grunddüngung mit Kompost werden deine neu gesetzten Erdbeerpflanzen gut mit den Hauptnährstoffen Phosphor und Kalium sowie Spurenelementen versorgt und diese reichen dann auch in der Regel bis nach der zweiten Ernte. Nur Stickstoff solltest du gegebenenfalls noch moderat mit Hornspänen oder anderen organischen Düngern zudüngen. Wichtig bei allen Komposten ist es, dass sie gut durchgereift sind. So gewährleistest du, dass alle Schaderreger im Kompost abgetötet sind und deine Pflanzen nicht schädigen.
Hornspäne oder -mehl ist ein organischer Dünger, der reich an Stickstoff ist. Dagegen sind andere Hauptnährstoffe wie Kalium und Phosphor nur in sehr geringen Mengen enthalten. Daher sind Hornspäne als alleiniger Dünger auch nicht geeignet für Erdbeeren. Hast du aber eine Grunddüngung mit Kompost gemacht, kannst du Hornspäne nutzen, um noch Stickstoff zuzudüngen. Durch ihre langsame Wirkung werden die Erdbeerpflanzen gleichmäßig mit Stickstoff versorgt, wodurch die Gefahr einer Überdüngung sinkt. Ein weiterer Punkt, den es zu beachten gibt, ist dass Hornmehl den Boden leicht ansäuert. Das ist aber bei Erdbeeren kein Problem, da sie sowieso gerne auf leicht saurem Boden stehen.
Zeitpunkt der Düngung | Menge an Hornspänen pro Quadratmeter |
---|---|
Während oder nach der Pflanzung | 35 g |
Im Frühjahr des zweiten Jahres (nur bei leichten Böden oder Mangelerscheinungen) | 15 g |
Im Herbst nach der Ernte | 30 bis 35 g |
Quelle: https://lwg.bayern.de/mam/cms06/gartenakademie/dateien/erdbeere_duengung_infoschrift_3202.pdf
Wenn du Mist als Dünger nutzen möchtest, solltest du beachten, dass es starke Unterschiede in der Zusammensetzung gibt, je nach Tierart.
Diese Gehalte hängen natürlich stark vom Futter ab und variieren sehr stark, weshalb eine bedarfsgerechte Düngung hier ebenfalls nicht ganz so einfach ist. Ergänze Mistdünger am besten immer mit passenden anderen organischen Düngern für eine gute Nährstoffversorgung. Generell kann Mist sich aber positiv auf die Bodenstruktur auswirken (ähnlich wie Kompost) und deine Pflanzen langfristig mit Nährstoffen versorgen. Jedoch solltest du keinen Frischmist zum Düngen verwenden, wenn deine Pflanzen schon auf dem Beet stehen. Das würde die Pflanzen schädigen. Entweder, du arbeitest den Mist schon im Herbst vor der Pflanzung im Frühjahr ein. Oder, du nutzt getrockneten Mist in Form von Pellets. Zudem hast du so den Vorteil, dass das Ausbringen deutlich angenehmer ist und du die Pellets ganz einfach in den Boden einarbeiten kannst. Die letzte Möglichkeit, wäre das Verkompostieren des Mists. Dabei musst du aber wie gesagt vorsichtig düngen, da Kompost mehr Nährsalze enthält, was den Erdbeerpflanzen unter Umständen nicht gut tut.
Tomaten und Erdbeeren haben ein ähnliches Nährstoffbedürfniss, daher eignet sich spezieller Tomatendünger sehr gut für deine Erdbeerpflanzen. In diesen Düngern sind meist mehr Phosphor und Kalium enthalten, als in Düngern für Gemüsepflanzen. Zusätzlich beeinhalten Tomaten- und Beerendünger oft auch noch eine kleine Menge an Magnesium, was sich auch positiv auf die Qualität und das Wachstum der Früchte auswirkt. Falls du also wenig Erfahrung mit organischen Langzeitdüngern und Angst vor einer Überdüngung hast, empfehlen wir dir diesen Dünger zu kaufen. Auf der Packung steht dann genau drauf, wie du den Dünger anwenden musst, damit du nicht überdüngst und deine Pflanzen gut versorgt sind. Achte dabei auf eine gute Qualität, am besten biologischer Herkunft, damit keine schädlichen Rückstände im Dünger enthalten sind.
Neben Düngern, die du zukaufen kannst, gibt es auch einige Hausmittel und Dünger, die du einfach zuhause selbst herstellen kannst. Dazu gehört Kaffeesatz-Dünger oder Pflanzenjauchen aus Brennnesseln. Zudem kannst du aber auch Kompost im eigenen Garten herstellen und ganz einfach einen eigenen Kompost anlegen. Wem der Platz hierfür fehlt, kann alternativ einen Bokashi-Eimer in der Küche aufstellen, um eigenen Bio-Dünger zu produzieren.
Ein weit verbreitets Hausmittel ist Kaffeesatz. Dieser enthält die Hauptnährstoffe in einem passenderen Verhältnis, wobei Stickstoff aber dennoch dominiert. Grundsätzlich sind diese Nährstoffe aber nur in einer sehr niedrigen Menge enthalten. Daher eignet sich Kaffeesatz eher für eine Zudüngung während der Saison, wenn du Mangelerscheinungen beobachtest. Zudem wirkt Kaffesatz sauer auf den Boden, bei Erdbeeren ist das aber eher ein Vorteil. Bei vielen anderen Kulturen ist daher aber bei Kaffeesatz vorsicht geboten. Möchtest du deine Erdbeeren mit Kaffeesatz düngen, solltest du ihn zuerst gut trocknen. Ansonsten riskierst du die Gefahr von Schimmelbildung im Boden. Dann mischt du den Kaffeesatz mit Wasser in einem Verhältnis von 1:1 und gießt die Pflanzen damit.
Brennnesseljauche ist ebenfalls ein guter organischer Flüssigdünger, der viel Stickstoff, Kalium und Kieselsäure enthält. Daher kannst du Brennnesseljauche auch gut nutzen, um den Pflanzen während dem Wachstum einen Boost zu geben. Zusätzlich stärkt die Kieselsäure deine Pflanzen, wodurch sie resistenter gegenüber Pilzkrankheiten und Schädlingen werden. Auch hier ist jedoch die genaue Zusammensetzung unbekannt, weswegen du nicht allein auf Brennnesseljauche setzen solltest, um deine Erdbeeren zu düngen. Zudem solltest du beachten, dass Jauchen den Geschmack deiner Früchte negativ beeinflussen können. Dünge daher nur mit Brennnesseljauche, solange noch keine Früchte an der Pflanze hängen. Wie du deine eigene Brennnesseljauche herstellen und anwenden kannst, erfährst du hier im Artikel.
Generell wird die Düngung bei Erdbeeren oft aufgeteilt in mehrere Gaben. Da Erdbeeren mehrjährig wachsen, wird in der Regel etwa ein bis zweimal im Jahr gedüngt. Das kann aber je nach Erdbeersorte ein wenig variieren, denn immertragende Sorten brauchen unter Umständen etwas mehr Dünger als einmaltragende Erdbeeren. Die erste Düngung erfolgt bei der Pflanzung im Frühjahr. Normalerweise reicht die Menge an organischem Dünger dann das komplette Jahr über. Hast du einen sehr sandigen, leichten Gartenboden oder beobachtest du Mangelerscheinungen, kannst du im Frühjahr des zweiten Jahres nochmal zudüngen. Ansonsten reicht es, erst wieder im Herbst nach der Ernte im zweiten Jahr eine Düngergabe auszubringen. Besonders nach der Ernte ist eine gute Nährstoffversorgung wichtig, denn dann bildet die Pflanze neue Blütenknospen für das kommende Jahr.
Bei der Düngung von einmaltragenden und immertragenden Sorten ist vorallem der Zeitpunkt und die Frequenz unterschiedlich. Das liegt daran, weil immertragende Sorten einen höheren Nährstoffbedarf haben durch die ständige Produktion an Früchten.
Sortenbeispiele zu beliebten Erdbeersorten und eine Liste zu einmaltragenden und immertragenden Sorten, findest du hier im Beitrag.
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Titelbild von Pitsch auf Pixabay.
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Erdbeeren brauchen vor allem viel Kalium und Phosphor, dagegen relativ wenig Stickstoff. Daher eignet sich ein Tomatendünger mit passendem Nährstoffprofil sehr gut. Alternativ kannst du auch organische Dünger wie Kompost, Hornspäne, Mist, Kaffeesatz oder Pflanzenjauchen mischen.
Was ist der beste Dünger für Erdbeeren?
Der beste Dünger ist spezieller Beeren- und Tomatendünger, da da die Nährstoffzusammensetzung klar ist und du bereits Mengenangaben auf der Packung findest. Bei organischen Düngern variiert die Nährstoffzusammensetzung, was zu einer Herausforderung werden kann.
Erdbeeren wann am besten düngen?
Erdbeeren düngst du am besten das erste Mal mit der Pflanzung. Je nach Erdbeersorte ist eine erneute Düngung im Frühjahr und während der Saison ratsam (mehrmalstragende Sorten). Ansonsten solltest du wieder im Herbst des zweiten Jahres nach der letzten Ernte düngen.
Die Frequenz kommt ein wenig auf die Sorte an. Einmaltragende Sorten düngst du ein- bis zweimal im Jahr. Mehrmalstragende Sorten solltest du auch während der Wachstumsperiode etwa alle 4 bis 6 Wochen zudüngen.