Die Temperaturen sinken und die Tage werden kürzer und nebliger. Der Herbst ist in vollem Gange und auch der Winter lässt nicht mehr lange auf sich warten. Bald kehrt Ruhe ein im Garten, doch vorher solltest du ihn noch für die kalte Jahreszeit vorbereiten! Wie du deinen Garten winterfest machst und was es dabei alles zu beachten gibt, erfährst du in diesem Artikel.
Um den Garten endgültig winterfest zu machen, kannst du verschiedenene Aufgaben angehen: Das letzte Sommergemüse sollte geerntet, sowie (Kübel-)Pflanzen isoliert und abgedeckt werden. Karotten, Sellerie, Kartoffeln oder Rote Bete kann im Keller eingelagert werden, damit sie über den Winter frisch bleiben. Außerdem kannst du deine freien Beetflächen mit Mulch schützen und eine Kompostmiete ansetzen. Auch Nützlinge freuen sich, wenn du ihnen ein Winterquartier anlegst. Mehr zu diesen Punkten erfährst du in diesem Artikel.
Nun ist es soweit und die wärmeliebenden Kulturen, die im Freiland wachsen, sollten abgeerntet werden. Damit deine Beete nicht leer stehen, kannst du Wintergemüse säen und pflanzen. Nach einem Gemüsereichen Sommer ist es aber auch wichtig, dass du den Boden pflegst und ggf. mit organischem Langzeitdünger zudüngst.
Im Spätherbst stehen noch die letzten Ernten der Sommerkulturen an: Zucchini, Kürbis, Gurke, Tomate und Kartoffeln. Sobald die ersten Fröste drohen, müssen die wärmebedürftigen Südländer ins Haus geholt oder abgeerntet werden. Von den Tomaten kannst du die übrigen grünen Früchte als ganze Wickel mit Stengel abschneiden. Tomaten können nachreifen, denn sie sind sogenannte klimakterische Früchte. Dazu kannst du sie einfach in einem nicht zu warmen Vorratsraum aufhängen. Die letzten großen Zucchini kannst du bei kühlen Temperaturen noch wochenlang lagern. Mehr dazu, wann du welches Gemüse ernten solltest und Tipps zum richtigen Ernte-Zeitpunkt, kannst du hier im Artikel nachlesen.
Tipp: Äpfel bilden das Reifehormon Ethylen und lassen grüne Tomaten schneller ausreifen, wenn du sie daneben legst.
Falls du im Winter immer wieder frisches Gemüse aus dem eigenen Garten ernten möchtest, solltest du bereits im Sommer mit der Planung für den Winter beginnen. Hierbei ist es wichtig auf eine ausgewogene Fruchtfolge und Fruchtwechsel zu achten, damit dein Boden gesund bleibt und nicht zu einseitig belastet wird! In unserem Artikel über Wintergemüse anbauen und pflanzen erfährst du, wann du welches Wintergemüse anbauen kannst und welche Pflanzen für das nächste Jahr bereits im Herbst gesät werden können. Aber auch im tiefsten Winter, ab Januar, kannst du sogenannte Winteraussaaten machen. Dafür kannst du Samen verwenden, welche Kälte gut vertragen. Die Samen bleiben dabei im kalten Boden liegen und beginnen genau dann zu keimen, wenn es ihnen warm genug geworden ist! Für diese besondere Methode eigenen sich Kohl und Salatsorten, Mangold, Spinat, Möhren, Radieschen, Petersilie, Dill und viele Sommerblumen wie z. B. Sonnenblumen, Cosmeen, Malven und Zinnien. Genauere Infos erhältst du in unserem passenden Artikel zum Thema Winteraussaat.
Die Beete, auf denen dieses Jahr Starkzehrer gewachsen sind, sollten sich über den Winter erholen. Dasselbe gilt für Beete, auf denen nächste Saison Starkzehrer stehen sollen. Sie werden mit Mist, Kompost, Hornspänen oder einer anderen Form der organischen Düngung angereichert und dann sich selbst überlassen. Wichtig ist hierbei eine ordentliche Mulchauflage oder eben eine schützende Bepflanzung, um das Bodenleben vor tödlichem Frost zu schützen. Der Mulch dient nicht nur als Schutz vor Frost und Erosion, er wird außerdem ständig von Mikroorganismen zu Dünger verarbeitet.
Die nährstoffreiche organische Substanz im und auf dem Boden wird bis zum nächsten Frühling zersetzt und so für deine Pflanzen verfügbar gemacht. Alternativ zum Mulchen kannst du auch eine Gründüngung zum Schutz aussäen (z.B. Senf, Phazelia, Kleegras, Spinat). Nach ein paar Wochen werden die Pflanzen geschnitten und als Mulchmaterial verwendet.
Auch im Winter kannst du deine Beete mit bunten Mischkulturen füllen. Hier findest du einige Beetpläne für den Winter von erfahrenen Gärtnern wie Charles Dowding.
Kübel- und Balkonpflanzen wandern nun an einen geschützten Ort. Auch winterharte Gewächse solltest du schützen, denn sobald die Töpfe gefrieren, können die Pflanzen kein Wasser mehr aufnehmen und verdursten. Ihnen genügt es an einer überdachten, windgeschützten Hauswand zu stehen. Die Töpfe werden gut isoliert, damit die Wurzelballen nicht so schnell durchfrieren. Umwickle sie dazu mit Noppenfolie, Kokosmatten und Styropor (auch von unten). Die Pflanze an sich kannst du mit Vlies und Reisig bedecken. Aber Vorsicht: Das Gartenvlies muss atmungsaktiv sein, damit sich darunter keine Feuchtigkeit sammelt!
Sobald ab Oktober die ersten Nachtfröste deine Beete mit glitzernden Eiskristallen überziehen, wird uns Gärtner:innen bewusst, dass der Sommer nun endgültig vorbei ist. Spätestens jetzt wird es Zeit, die frostempfindlichen Pflanzen ins Haus zu holen. Am besten du achtest schon ab September auf die Wettervorhersage, damit dir keine Pflanzen erfrieren. Kräuter wie Zitronenverbene oder Basilikum sollten im Haus überwintern. Vor allem Basilikum ist besonders kälteempfindlich und kann schon bei Temperaturen unter 7 °C eingehen. Stelle das Kraut daher am besten den Winter über an ein helles Küchenfenster. Zitronenverbene verträgt zurückgeschnitten Temperaturen zwischen 0 und 5 °C und kann daher auch an einem Kellerfenster den Winter verbingen. An gut geschützten Stellen überlebt die Staude sogar milde Winter, wenn du sie sorgfältig mit Reißig bedeckst. Auch mediterrane Gehölze wie Oliven-, Feigen- oder Zitrusbäume sollten, wenn möglich, drinnen überwintern. Andere mehrjährige Pflanzen wie Artischocke, Wilde Rauke, Topinambur, Rhabarber, Ewiger Kohl, Spargel oder Meerrettich können auch ganz einfach draußen im Beet oder Kübeln überwintern. Mehr Tipps zum Überwintern von mehrjährigen Pflanzen, findest du hier im Artikel.
November und Dezember kannst du dazu nutzen, um im Garten etwas Ordnung zu schaffen. Deine Gartenwerkzeuge sollten gereinigt und eingeölt werden. Spaten, Schaufel und Hacke kannst du nun an einem trockenen Ort verstauen, bis du sie im Frühjahr wieder brauchst. Speziell Geräte mit Holzstiel solltest du möglichst trocken lagern, damit sie nicht aufquellen. Der Geräteschuppen sieht nach dem Ausmisten und Sortieren auch wieder übersichtlicher aus. Der trockene Sommer ist vorbei und du kannst ab jetzt auf zusätzliche Bewässerung verzichten. Damit die Gartenleitungen im Winter nicht gefrieren und dadurch beschädigt werden, solltest du das Wasser draußen abstellen und die Leitungen vollständig leeren.
Außerdem ist jetzt ein guter Zeitpunkt, um Hochbeete anzulegen. Solange der Boden noch nicht gefroren ist, können außerdem Gehölze und Obstbäume gepflanzt werden. Neben Obst oder Nüssen, kannst du auch eine Naschhecke aus heimischen Wildgehölzen anlegen. Dein übriges Saatgut kannst du ordnen, damit du weißt, welches du für die nächste Saison besorgen musst.
In den Herbstwochen wird fleißig aufgeräumt im Garten. Nach der Ernte und beim Rückschnitt von Sträuchern fällt reichlich organisches Material an. Die unterschiedlichen Gartenabfälle kannst du erstmal neben dem Kompost sammeln. Später werden die Materialien dann gut vermischt und zu einer neuen Kompostmiete aufgesetzt. In sehr regenreichen Zeiten braucht dein Kompost eine Abdeckung, damit er nicht zu nass wird. Alternativ kannst du aus deinem Totholz auch eine Benjes- oder Totholzhecke anlegen, worüber sich die tierischen Gartenbewohner sehr freuen.
Wenn harte Nachtfröste drohen, solltest du Möhren, Sellerie, Rote Bete, Wurzelpetersilie im Vorratskeller in feuchten Sand einschlagen. Lauch und Kohlköpfe kannst du ebenfalls im Keller oder im leeren Frühbeet lagern. Was du beim Gemüse einlagern beachten solltest und Tipps zu Erdmieten & Co., erfährst du in diesem Artikel. Auf dem Beet bleiben die winterharten Kulturen: z.B. Feldsalat, Rosenkohl, Grünkohl und Schwarzwurzeln. Schwarzwurzeln und Topinambur kannst du den ganzen Winter über ausgraben, solange der Boden nicht gefroren ist. Gemüse, das nicht lange haltbar ist und eingelagert werden kann, kannst du einlegen oder einkochen. Gemüse wie Tomaten, Zuchhini und Gurken lassen sich wunderbar haltbar machen. So kannst du auch noch im Winter von deiner Ernte zehren. Alles rund ums Thema Obst und Gemüse haltbar machen, kannst du hier im Artikel nachlesen.
Jetzt ist die Zeit, in der die meisten Nützlinge einen Unterschlupf für die kalte Jahreszeit suchen. Wer ihnen diese Möglichkeit im Garten bietet, kann sich im nächsten Frühjahr freuen: Dann kriechen nämlich Igel & Co. aus ihren Verstecken und haben Heißhunger auf Schädlinge! Ihren Hunger können sie dann direkt bei dir im Garten stillen und halten so deine Beete gesund und schädlingsfrei. Wenn du beim Aufräumen im Garten den Rasen von Laub befreist, kannst du dieses super für die kleinen Gartenbewohner verwenden! Laubhaufen, Gehölzreste und Reisig kannst du einfach in einer stillen Ecke anhäufen und in Ruhe lassen, sie dienen vielen Tieren als Unterschlupf für den Winter.
Ich hoffe, ich konnte dir einen guten Überblick über die Gartenarbeiten im Winter liefern. Bei Fragen und Anmerkungen schreibe uns gerne an magazin@fryd.app.
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Titelbild: emminum auf pixabay.
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Wie mache ich meine Beete winterfest?
Zuerst erntest du die restlichen Sommergemüse ab. Ist das Gemüse nicht so lange haltbar, kannst du es einlegen oder einkochen. Über den Winter kannst du dann Wintergemüse oder eine Gründüngung säen. Deine Pflanzen im Freiland solltest du ggf. vor starkem Frost schützen.
Was gibt es alles zu tun, um den Garten winterfest zu machen?
Neben dem Winterfest-machen deiner Beete, solltest du dich besonders gut um Hochbeete und Kübelpflanzen kümmern. Diese sind frostanfälliger und müssen isoliert werden. Zudem kannst du deinen Garten aufräumen und dich auf die nächste Saison vorbereiten. Das Gemüse der Saison kannst du einlagern oder haltbar machen.
Kann ich im Winter Gemüse anbauen?
Auch im Winter kannst du Gemüse anbauen und mit Winteraussaaten deine Beete füllen. Hierfür solltest du frostharte Pflanzen wählen und sie vor starken Frost mit einem Vlies oder etwas ähnlichem schützen.
Wie mache ich mein Hochbeet winterfest?
Ein Hochbeet und Kübelpflanzen sind besonders anfällig für Frost. Hier solltest du eine Isolierung anbringen und sie mit einem Vlies oder Kokosmatten umwickeln. Zusätzlich hilft eine wärmende Mulch-Schicht.