Dich hat die Lust am Gärtnern gepackt? Du willst auch dein eigenes, frisches Gemüse ernten? Dann bist du hier genau richtig! Lass dich nicht entmutigen, wenn du noch nicht viel Erfahrung im Garten hast. In diesem Artikel begleite ich dich Schritt für Schritt beim Anlegen deines eigenen Gemüsegartens. Besonders als Anfänger geben wir dir hilfreiche Tipps und Ideen an die Hand für einen erfolgreichen Start.
Um den besten Platz für dein Gemüsebeet zu finden, ist die Lichteinstrahlung entscheidend. Viele Gemüsepflanzen bevorzugen viel Sonne, da sie ursprünglich aus wärmeren Regionen kommen. Mache dir also einen groben Überblick: Steht irgendwo ein Baum der Schatten wirft? Auf welchen Teil des Gartens scheint die Sonne und wie wandert sie im Lauf des Tages? Wähle anschließend einen sonnigen oder halbschattigen Bereich für dein erstes Beet aus. Falls du nur einen schattigeren Gartenteil zur Verfügung hast, ist das aber auch nicht schlimm. Beim Bepflanzen wählst du dann einfach Gemüse aus, das auch mit wenig Licht gut gedeiht.
Diese Frage wird oft gestellt. So leicht lässt sich die Frage nicht beantworten, denn es geht nicht nur darum, wie viele Personen du mit dem eigenen Gemüsegarten versorgen möchtest, aber auch darum, wie viel Zeit du investieren kannst. Als Grundregel empfiehlt sich, eine Beetbreite von etwa 120 cm zu wählen, so kannst du die Mitte des Beetes noch sehr gut zum Unkraut jäten und Gemüse ernten erreichen. Die Länge des Gemüsebeetes kannst du dann je nach Platzangebot frei wählen.
Denk auch daran, Wege zwischen den Beeten anzulegen, damit auch alle Flächen begehbar sind. Die Wege in deinem Garten sollten so angelegt sein, dass du überall gut dran kommst. Die Wege kannst du dann nach deinen eigenen Vorlieben gestalten. Sie können beispielsweise mit Rindenmulch, Hackschnitzel oder Kieselsteinen bedeckt oder einfach frei gehalten werden.
Als nächstes müssen die Beete freigelegt werden, damit die Wildkräuter nicht mit deinem Gemüse um Licht und Nährstoffe konkurrieren. Das kannst du ganz einfach mit einer Hacke machen. Wichtig ist hierbei, dass auch die Wurzeln entfernt werden! Die meisten Wurzelstücke treiben sonst wieder aus. Die Pflanzenreste können dann zerkleinert und in den Kompost eingearbeitet werden. Alternativ kannst du die bestehende Vegetation auch mit Pappe abdecken. Das hält Licht von den Pflanzen fern, wodurch sie eingehen. Diese Methode dauert allerdings länger.
Oft wird an dieser Stelle das Umgraben empfohlen, um die Grasnarbe zu entfernen und die Basis des Beetes zu schaffen. Aber Vorsicht, Umgraben strapaziert deinen Boden sehr und stört die Lebensräume von den Bodenlebewesen darin. Besser ist die No-Dig-Methode, bei der auf das Umgraben verzichtet wird. Am besten ist es, wenn alles im Boden weitestgehend an seinem Platz bleibt! Ganz schonend kann der Boden mit einer Mistgabel oder Grabegabel aufgelockert werden. Der Vorteil bei dieser Lockerung ist, dass die Lebensräume der Bodenlebewesen nicht zu sehr gestört werden.
Nach dem Lockern solltest du deinen Boden unbedingt Mulchen, damit die lockere Bodenstruktur beibehalten und dein Boden geschützt wird. In der Natur gibt es nämlich keine nackte Erde. Die einheimischen Pflanzen bilden, wenn sie die Möglichkeit haben, stets eine schützende Schicht. Der Boden darunter bleibt dadurch schön feucht und das Bodenleben aktiv.
Die klassischen Mulch-Materialien sind z.B. Stroh und Grasschnitt, es können aber auch Brennnesseln und andere Kräuter ohne Samen verwendet werden. Abgesehen davon gibt es auch Mulch-Folien aus Polyethylen oder Biokunststoffen. Vorteil der Polyethylen-Folien ist ihre Langlebigkeit, sie sind jedoch nicht biologisch abbaubar. Die Bio-Folien haben den Vorteil, dass sie komplett kompostierbar sind, sie halten deshalb aber “nur” ca. 3 Monate.
Du hast viele Möglichkeiten, ein neues Beet anzulegen. Es gibt weitaus mehr Methoden als klassisch zum Spaten zu greifen und deinen Gartenboden umzugraben. Um ökologisch und biologisch zu Gärtnern empfehlen wir dir, auf das Umgraben zu verzichten und No-Dig-Beete anzulegen. Anstatt Umzugraben, schichtest du neues organisches Material auf. Diese Methode nennt man Sheet Mulching. Hier findest du eine ausführliche Anleitung zum Beete anlegen mit Sheet Mulching. Diese Beete nennt man auch Lasagnebeete und eignen sich besonders gut, um die Bodenfruchtbarkeit zu verbessern. Eine andere Möglichkeit ist, Hügelbeete anzulegen. Der Unterschied zwischen Hügelbeeten und Lasagnebeeten ist, dass bei Hügelbeeten noch eine Schicht aus Totholz als Drainageschicht zu finden ist. Eine Drainageschicht beugt Staunässe vor und sorgt für eine gute Durchlüftung im Boden. Das ist beispielsweise bei schweren Boden von Vorteil. So verbesserst du die Bodenstruktur und lockerst die Erde.
Wenn du nur wenig Platz zur Verfügung hast, lohnt es sich trotzdem ein Beet anzulegen. Auch auf kleinem Platz kannst du vielfältige Pflanzen anbauen. Beispielsweise kannst du eine Kräuterspirale anlegen, in denen verschiedenste Kräuter Platz finden. Für den Anbau von Gemüse kannst du ein Hochbeet bauen. So kannst du selbst in der Stadt oder auf dem Balkon eigenes Gemüse anbauen. Hast du keinen Platz für ein Hochbeet, lassen sich die meisten Gemüsepflanzen auch in Töpfen oder Kübeln anbauen.
Nicht alle Pflanzen benötigen volle Sonne für ihre Entwicklung. Du wirst überrascht sein, denn es gibt einige Gemüsepflanzen und Kräuter, die gerne im Halbschatten wachsen. Ob eine Pflanze besser in voller Sonne oder im Halbschatten gedeiht, hängt stark von ihrer Herkunft ab. So benötigen mediterrane Kräuter wie Rosmarin und Thymian mehr Sonne, als der im Wald vorkommende Bärlauch.
Vorweg solltest du dir im Klaren sein, dass wenig Licht nicht KEIN Licht bedeutet! Dein Gemüsebeet sollte also maximal im Halbschatten, jedoch nicht im vollen Schatten liegen. Im Folgenden haben wir dir eine Tabelle erstellt mit Beispielen für Gemüsepflanzen und Kräutern, die unbedingt in der Sonne stehen müssen und welchen, die auch im Halbschatten noch gedeihen.
Pflanzen für Halbschatten | Pflanzen für sonnigen Standort | ||
---|---|---|---|
Buschbohnen | Bärlauch | Aubergine | Basilikum |
Erbsen | Dill | Gurken | Koriander |
Kohl | Minze | Kartoffeln | Majoran |
Knoblauch | Petersilie | Mais | Rosmarin |
Lauch | Schnittlauch | Melone | Salbei |
Mangold | Paprika | Thymian | |
Möhren | Tomaten | ||
Pastinaken | Zucchini | ||
Radieschen | |||
Rettich | |||
Rote Beete | |||
Salat | |||
Spinat | |||
Zwiebeln |
Nun hast du die Pflanzen gewählt, die in deinem Beet gedeihen können und du anbauen möchtest. Der nächste Schritt ist es, nun die konkrete Bepflanzung zu planen. Für eine größere Vielfalt im Beet empfehlen wir dir, deine Beete in einer Mischkultur zu planen. Wie du eine Mischultur richtig planen kannst und was es dabei zu beachten gibt, erklären wir in diesem Artikel.
Welches Gemüse soll in deinem Garten wachsen? Eventuell hast du schon eine Wunschliste an Sorten, die du schon immer im eigenen Garten anbauen wolltest, weil du sie nicht im Supermarkt findest oder einfach nur weil sie dir schmecken.
Wenn du aber noch keine Idee hast, mit welchen Kulturen du starten könntest, haben wir dir hier Gemüsesorten zusammengestellt, die ertragreich sind und sich für Neulinge beim Gärtnern eignen:
Ich hoffe sehr, dass dieser Artikel dir auf deinem Weg zum eigenen Gemüsegarten behilflich sein konnte. Bei Fragen schreibe uns gerne eine E-Mail an magazin@fryd.app. Um keinen Artikel mehr zu verpassen, folge uns auf Instagram und Facebook oder melde dich direkt zu unserem Newsletter an.
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Welche Pflanzen gedeihen auch im Halbschatten?
Es gibt einige Kulturen, die auch im Halbschatten und mit weniger Sonnenstunden gedeihen. Einige Beispiele sind Erbsen, Kohl, Knoblauch, Lauch, Mangold, Möhren, Pastinaken, Rettiche, Salat und Spinat.
Wie lege ich neue Beete an, ohne umzugraben?
Es gibt einige Methoden, auch ohne Umgraben, neue Beete anzulegen. Dabei schichtest du neues organisches Material auf. So kannst du entweder Hügelbeete (mit Drainage aus Totholz) oder Lasagnebeete anlegen. Alternativ kannst du aber auch ein Hochbeet bauen.
Wie breit sollte ein Beet sein?
Standartgemäß sind die meisten Beete zwischen 120 und 150 cm lang. Das hat den Hintergrund, dass man mit dieser Beetbreite noch bequem bis zur Mitte kommt zum Unkraut jäten und Gemüsepflanzen ernten oder pflegen.
Wie kann ich ein kleines Gemüsebeet ohne Garten anlegen?
Hast du keinen Garten und wenig Platz kannst du trotzdem Gemüse anbauen. Hierfür kannst du ein Hochbeet bauen. Für Kräuter kannst du eine Kräuterspirale bauen, die verschiedensten Kräutern ein Platz gibt.
Welche Gemüsepflanzen eignen sich für Anfänger?
Pflegeleichte und unkomplizierte Kulturen sind beispielsweise Erbsen, Bohnen, Kartoffeln, Mangold, Radieschen, Spinat und Zucchini. Diese Kulturen sind außerdem recht ertragreich!