,,No-Dig'' (engl. ,,nicht umgraben") oder ,,No-Till'' ist eine bodenschonende Methode aus der Permakultur. Dabei verzichten Gärtner:innen bewusst auf das Umgraben. Wieso du deinen Gartenboden nicht umgraben solltest und welche Vorteile die No-Dig-Methode hat, erfährst du in diesem Artikel. Zudem gibt es einige Ausnahmen, in denen es doch sinnvoll sein kann, den Gartenboden umzugraben.
Der japanische Mikrobiologie und Bauer Masanobu Fukuoka entwickelte die Philosophie der "Nichts-Tun-Landwirtschaft". Diese basiert auf der Annahme, dass sich die Natur ohne jegliche menschliche Eingriffe selbst erhalten kann. Alles, was der Mensch tun muss, ist die Natur sich selbst zu überlassen. Nach jahrelangen Beobachtungen seines Gartens entwickelte er verschiedene Methoden im Bereich der Permakultur. Die No-Dig-Methode basiert auf Fukuokas Konzept einer natürlichen und ökologischen Landwirtschaft mit natürlichen Selbstregelkreisen. Der Engländer Charles Dowding hat in unseren Breiten die No-Till-Methode entwickelt, angewendet und verbreitet.
Mit wenig Aufwand an Zeit und Ressourcen kann so jeder Obst und Gemüse im eigenen Garten anbauen und ernten. Ziel ist es, die bestehende Vegetation wieder nutzbar zu machen und bodenschonend neue Beete anzulegen. Selbst Flächen in deinem Garten mit mäßiger bis schlechter Bodenqualität oder Verschmutzungen kannst du so ,,wiederbeleben". Außerdem eignet sich diese Methode auch für Flächen, bei denen kein Umgraben möglich ist, wie beispielsweise eine Wiese mit dichter Grasnarbe oder ein Rasen.
Den Gartenboden umzugraben ist eine weit verbreitete Praxis, die aber leider einen ganz großen Nachteil hat: Beim Umgraben wird die natürliche Bodenschichtung zerstört und seine Struktur durcheinander gebracht. Grundlagenwissen und mehr Informationen zu deinem Gartenboden, erfährst du hier im Artikel. Durch die bodenschonende Bearbeitung bleibt die Bodenstruktur und -schichtung erhalten und das sensible Gleichgewicht im Boden intakt. Dieser Ansatz folgt den Prinzipien der regenerativen Landwirtschaft und legt den Fokus darauf, bodenschonend zu arbeiten und so die Bodenfruchtbarkeit und das Bodenleben zu erhalten und fördern.
Die No-Dig-Methode bringt viele Vorteile für dich als Gärtner:in mit sich. Welche das sind, erfährst du im Folgenden:
Beim Sheet-Mulching lieferst du dem Mikrokosmos im Boden ein wahres Festmahl. Die biologische Aktivität steigt, weil das ganze organische Material umgesetzt wird.
Das sensible Bodengefüge bleibt erhalten und die biologische Aktivität steigt. Es entsteht ein lockeres Krümelgefüge durch Humusauf- und Abbau. Die verbesserte Bodenstruktur wirkt sich wiederum positiv auf die Wasser- und Nährstoffhaltefähigkeit und damit auf die Kulturpflanzen aus.
Durch das Aufschichten neuer organischer Substanz wird die bestehende Vegetation vom Licht abgetrennt und stirbt ab. Außerdem wächst durch die erste Schicht aus Pappe so gut wie nichts durch. Lediglich von den Seiten könnten sich die Wildkräuter auf der Fläche ansiedeln oder die Samen gelangen durch den Wind auf die neue Fläche.
Durch verbesserte Bodenverhältnisse finden die Pflanzen gute Wachstumsbedingungen. Zudem führt eine hohe biologische Aktivität zu einer erhöhten Wärmebildung im Boden, was dem Pflanzenwachstum im Frühjahr zu Gute kommt.
Mit der No-Dig-Methode kommst du um das anstrengende und zeitraubende Umgraben herum. Das gibt dir nicht nur mehr Zeit für andere Dinge, sondern ist auch rückenschonend. Egal wo – auf dem Balkon oder im Garten, auf gutem oder schlechtem Boden. Diese Methode erlaubt es dir überall ein Beet zu platzieren. Und das mit kaum Aufwand an Zeit, Geld oder Anstrengung.
No-Dig-Beete sind in vielerlei Hinsicht nachhaltig und gut für die Umwelt. Neben der Erhaltung der Bodengesundheit kannst du außerdem anfallende Gartenabfälle wiederverwenden und zurück in den Kreislauf bringen.
Die Grundlage eines gesunden und ertragreichen Gartens ist ein fruchtbarer Boden. Dieser wiederum hängt vom Bodenleben ab – von den Bakterien bis hin zu Regenwürmern, die organische Stoffe umsetzen. Wo es organisches Material gibt, gibt es auch Lebewesen, die es umsetzen und für uns nutzbar machen. Das ist das gleiche Prinzip wie bei einem Kompost. Beim Sheet Mulching nutzt du dieses Wissen. Der Vorgang der Kompostierung findet allerdings direkt auf dem Beet statt. Durch das Schichten unterschiedlicher organischer Materialien wird die Kompostierung angestoßen. Beim Schichten wechselt man zwischen stickstoffreichem Material (grüne Schicht) und kohlenstoffreichem Material (braune Schicht). Mit etwas Geduld entsteht ein wunderbar belebter Garten mit fruchtbaren Beeten.
Unser Tipp: Wildkräuter wie z.B. Brennnesseln beschleunigen die Verrottung und sind reich an wertvollen Nährstoffen!
Hier findest du Inspirationen für deine Mischkultur im No-Dig-Beet. Charles Dowding hat einige Beetpläne erstellt und mit unserer Community geteilt, so kannst du von seiner jahrelangen Erfahrung profitieren.
Wir wünschen dir viel Erfolg beim Anlegen deines eigenen Lasagne-Beets und eine reiche Ernte. Falls du Fragen oder Anregungen zum Thema Sheet Mulching hast, schreibe uns gerne an magazin@fryd.app.
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Titelbild - Copyright CC BY-ND 2.0 by Ryan
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Diese Methode verzichtet auf das Umgraben des Gartenbodens, um seine natürliche Struktur, die Bodenfruchtbarkeit und die Funktion des Bodens zu erhalten.
Was sind die Vorteile von der No-Dig-Methode?
Zu den Vorteilen dieser Methode gehört, dass du durch den Verzicht auf das Umgraben das Bodenleben und damit auch die Bodenfruchtbarkeit und -struktur erhälst. Zudem kannst du mit der No-Till-Methode Beikräuter unterdrücken. Gleichzeitig hast du weniger körperliche Arbeit und mehr Zeit zum Genießen.
Wie lege ich ohne Umgraben ein Beet an?
Diese Beete nennt man Lasagne-Beete oder Sheet-Mulching. Beim Sheet-Mulching legst du organisches Material auf deine Beete, welches kompostiert. Bringe dazu abwechselnd grünes und braunes Material auf, um für ein gutes Verhältnis von Stickstoff zu Kohlenstoff zu sorgen.
Was gibt es bei der Pflege von Lasagne-Beeten zu beachten?
Achte darauf, dass dein Lasagne-Beet nicht zu dicht geschichtet ist, denn sonst entsteht Fäulnis. Zudem ist Feuchtigkeit sehr wichtig für die Kompostierung, weshalb du bei Trockenheit gießen solltest. Eine Mulch-Schicht hilft, um unerwünschte Beikräuter fernzuhalten.