Sie ist vielseitig und gehört gleichzeitig zu den gesündesten Gemüsearten überhaupt: Die Rote Bete. Durch ihr zügiges Wachstum und die unkomplizierte Pflege eignet sie sich auch für Neulinge im Hobbygarten. In der Küche bereichert sie deinen Speiseplan bis spät in den Herbst hinein. Wie du Rote Bete ganz einfach selbst anbauen kannst, erfährst du in diesem Artikel.
Rote Bete (Beta vulgaris) ist auch als Rote Rübe oder Rande bekannt. Sie gehört zur Familie der Gänsefußgewächse (Chenopodiaceae) und ist somit eng mit Spinat und Mangold verwandt.
Alle drei stammen von der wilden Rübe ab, jedoch wurden sie als Kulturpflanzen auf unterschiedliche Merkmale gezüchtet. Während die Züchtungen bei Mangold und Spinat auf üppiges Blattwachstum abzielen, soll die Rote Rübe eine dicke Knolle ausbilden.
Rote Bete ist zweijährig. Im ersten Jahr bildet sie eine Blattrosette mit lang gestielten Blättern und die kugelförmige Rübe aus. Im zweiten Jahr geht die Rote Bete in die Blüte und entwickelt Samen. Aus der Rübe wächst dabei ein bis zu 1,5 m langer Stängel mit Blütenstand, aus dem dann die runzligen Samen hervorgehen. In unseren Klimaten muss die Rote Bete jedoch zur Samengewinnung über den Winter eingelagert und im Frühjahr wieder ausgepflanzt werden. Sie ist nur in mediterranen Gebieten winterhart.
Die Rote Bete stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum, mittlerweile ist sie jedoch als beliebte Kulturpflanze weit verbreitet. In ihrem Speicherorgan, der Rübe, konzentriert die Pflanze alle wichtigen Mineralien und Inhaltsstoffe. Rote Bete ist deshalb sehr reich an Vitamin B, Kalium, Folsäure und Eisen. Außerdem soll sie blutbildend wirken.
Neben der klassischen purpurroten Farbe gibt es auch Züchtungen, die weißes, gelbes oder rot-weiß geringeltes Fruchtfleisch haben wie z.B. ,Tondo du Chioggia'. Generell sind dunkle Sorten erdiger im Geschmack.
Rote Bete oder Rote Beete, wie schreibt man sie denn nun? Ursprünglich stammt der Name aus dem Griechischen von “Beta” ( = Rübe) und wurde dann als Rote Bete oder Rote Rübe eingebürgert. Allerdings hat sich die ursprünglich falsche Schreibweise mit zwei ,e' sehr weit verbreitet, sodass diese mittlerweile laut Duden ebenfalls akzeptiert ist und verwendet werden kann.
Rote Bete wächst am kräftigsten, wenn sie nicht verpflanzt wird, da sie relativ empfindliche Wurzeln hat. Ein Umzug schwächt die Pflanzen meist sehr und kostet einigen das Leben. Falls du sie doch verpflanzen willst, wähle dafür einen möglichst feuchten, bedeckten Tag aus. Um dir die Entscheidung etwas zu erleichtern, haben wir hier die Vor- und Nachteile von Vorkultur und Direktsaat für dich zusammengetragen.
Rote Bete ist einfach zu ziehen. Mit der Anzucht im Haus kannst du bereits im März beginnen. Die Setzlinge werden dann ab April ins Beet gepflanzt. Wenn noch starke Fröste drohen, solltest du die kleinen Pflanzen zusätzlich mit Vlies schützen. Durch das Vorziehen kannst du bereits früher ernten.
Von April bis Juni kannst du Rote Bete direkt ins Beet säen. Die Keimdauer beträgt ca. 2 Wochen. Die Direktsaat ist sehr unkompliziert, da sich die großen Samenkörner gut dosieren lassen. Lege dafür in einer Reihe alle 10 cm jeweils zwei Samen und lasse später nur die stärkere Pflanze wachsen. So musst du die Jungpflanzen nicht vereinzeln. Achte außerdem auf einen Reihenabstand von 25 cm. Bei zu dichter Aussaat kannst du nach und nach einzelne Rüben herausziehen und verwerten. Die übrigen Pflanzen können sich so besser ausbreiten und große Kugeln bilden. Späte Aussaaten von Mai bis Juni bringen besonders feine Rüben und Vorräte für den Winter.
Welche Pflanzen für Rote Bete gute Nachbarn und welche schlechte Nachbarn sind, kannst du in unserem Artikel dazu nachlesen. Hier geben wir dir eine Überblick über die Nachbarschaften und was es bei der Fruchtfolge und dem Fruchtwechsel mit Rote Beete zu beachten gibt!
Generell ist Rote Bete relativ anspruchslos und leicht zu pflegen. Am Anfang solltest du hin und wieder jäten, damit die zarten Jungpflanzen nicht von Wildkräutern verdrängt werden. Mit der Zeit bildet die Rote Bete jedoch eine üppige Blattrosette, die den Boden beschattet und ihn so weitestgehend unkrautfrei hält.
Um schöne große Kugeln auszubilden, braucht sie stets genügend Feuchtigkeit. Bei Wassermangel stellt sie ihr Wachstum sonst weitestgehend ein. Achte also darauf, dass der Boden nie austrocknet. Mulchen hilft dabei die Bodenfeuchte zu erhalten, die die Rüben benötigen. Damit keine Staunässe entsteht sollte der Boden aber gut gelockert sein. Staunässe kann sonst dazu führen, dass die Wurzeln "ersticken" und zu faulen beginnen. Dieses Phänomen tritt vor allem bei schweren Böden auf.
Die Rote Rübe ist ein Mittelzehrer, daher ist meist eine zusätzliche Düngung nicht unbedingt nötig. Wer will, kann das Beet im Herbst mit Kompost und Mulchabdeckung versorgen. Alternativ sorgt eine Gründüngung im Vorherbst für eine gute Bodenstruktur und genügend Nährstoffe für das Wachstum der Roten Rübe.
Bei sehr nährstoffarmen Böden kann im Laufe der Vegetationsperiode einmalig mit Pflanzenjauche nachgedüngt werden. Hier solltest du keinen zu stickstoffhaltigen Dünger verwenden, da es sonst zu übermäßigen Nitrateinlagerungen in der Rübe kommen kann. Rote Bete solltest du eher kaliumbetont düngen, das unterstützt ein gesundes Wurzelwachstum. Beinwell-Jauche eignet sich beispielsweise sehr gut zur Herstellung einer kaliumhaltigen Pflanzenjauche.
Meistens werden die Blätter der Rote Bete befallen. Hierbei treten oft Pflanzenkrankheiten wie die Schwarzfleckenkrankheit, Rotfleckenkrankheit oder die Eckige Blattfleckenkrankheit auf. Zudem werden Rote Beten auch häufig vom falschen Mehltau befallen. Rote Bete ist aber relativ robust. Meist sind die Flecken auf den Blättern unbedenklich und können durchaus toleriert werden. Bei starken Verfärbungen solltest du die kranken Pflanzenteile jedoch entfernen. Helfen kann außerdem das Sprühen von Ackerschachtelhalmtee an mehreren aufeinander folgenden Tagen. Ein Sud mit Knoblauch oder Zwiebeln hilft ebenfalls bei Pilzkrankheiten.
Ein häufiger Schädling bei Gänsefußgewächsen ist die Rübenfliege. Ab Ende April, sowie im Juli/August finden sich Eier auf der Unterseite von meist voll entwickelten Blättern. Nach dem Schlüpfen der Larven werden ihre Fraßgänge auf den Blättern sichtbar. Die Fräßgänge können mit der Zeit aufplatzen. Nach 2-3 Wochen verpuppen sich die Larven im Boden. Hier kann das Sprühen mit Neemöl helfen.
Alles rund ums Thema Rote Bete ernten, lagern und haltbar machen, kannst du hier im Artikel nachlesen. Hier findest du sowohl Tipps zur frischen Verarbeitung von Roten Bete als auch Möglichkeiten zum Haltbar machen.
Die Rote Bete ist ein echter Gesundmacher und sollte in keinem Gemüsegarten fehlen. Ich hoffe du hast nun alles was du brauchst, um sie selbst anzubauen. Bei Fragen und Anmerkungen schreibe uns gerne an magazin@fryd.app.
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Bis wann kann man Rote Beete pflanzen?
Von April bis Juni kannst du Rote Bete direkt ins Beet säen. Die Keimdauer beträgt ca. 2 Wochen. Mit der Anzucht im Haus kannst du bereits im März beginnen. Die Setzlinge werden dann ab April ins Beet gepflanzt.
Wie viel Wasser braucht Rote Beete?
Rote Bete hat einen hohen Wasserbedarf. Um schöne große Kugeln auszubilden, braucht sie stets genügend Feuchtigkeit. Bei Wassermangel stellt sie ihr Wachstum sonst weitestgehend ein. Achte also darauf, dass der Boden nie austrocknet.
Wie viel Dünger braucht Rote Bete?
Die Rote Rübe ist ein Mittelzehrer, daher ist meist eine zusätzliche Düngung nicht unbedingt nötig. Wer will, kann das Beet im Herbst mit Kompost und Mulchabdeckung versorgen. Alternativ sorgt eine Gründüngung im Vorherbst für eine gute Bodenstruktur und genügend Nährstoffe.
Rote Bete ist zweijährig. Im ersten Jahr bildet sie eine Blattrosette mit lang gestielten Blättern und die kugelförmige Rübe aus. Im zweiten Jahr geht die Rote Bete in die Blüte und entwickelt Samen. Sie ist allerdings nur in mediterranen Gebieten winterhart.