Steigende Lebensmittelpreise, Skepsis bei den Siegeln und wenig Zeit in der Natur sind nur ein paar Gründe, warum sich immer mehr Menschen für Selbstversorgung interessieren. Hier erfährst du, wie du deinen Selbstversorger-Garten planst und einen Anbauplan, was du beachten solltest und welche Gartenarbeiten im Laufe des Jahres auf dich zukommen. Auch auf deine Fragen zum Thema Gemüse lagern und einmachen findest du hier Antworten.
Auch wenn immer mehr Menschen vom eigenen Selbstversorger-Garten träumen, so gibt es doch verschiedene Formen und Abstufungen. Manche verstehen unter dem Begriff ,,Selbstversorger" jemanden, der völlig autark lebt und sich selbst mit Lebensmitteln, Wasser und Strom versorgt. Für andere bedeutet es, selbst ,,nur" Lebensmittel wie tierische Produkte, Getreide, Obst, Gemüse und Kräuter anzubauen. Doch du solltest nicht unterschätzen, wie viel Zeit, Platz und Wissen ein solches Vorhaben braucht.
Hier soll es eine Anleitung geben, wie du dich das ganze Jahr über selbst mit Gemüse versorgst. Das braucht wesentlich weniger Fläche, Zeit und natürliche Ressourcen als der Anbau von Futtermitteln für Tiere. Den Gemüseanbau solltest du trotzdem nicht unterschätzen. Wenn du dich schon völlig ausgelastet fühlst, solltest du dir daher davor Gedanken machen, ob du genug Zeit und Kraft für dieses Vorhaben hast. Dann kannst du immer noch gärtnern und dich ausprobieren, z.B. Sorten von Jahr zu Jahr variieren oder dich an neue Kulturen wagen - Abwechslung und Herausforderung gibt es beim Zusammenspiel mit der Natur sowieso zu Genüge.
Selbstversorgung ist kein Vorhaben, das an einem Tag oder sogar in einem Jahr beschlossen und umgesetzt wird. Viel sinnvoller ist es, sich je nach Erfahrung im Gemüsebau zunächst auf einige Sorten oder eine kleinere Fläche zu beschränken. Auf diese Weise kannst du besser einschätzen, wie viel du zeitlich bewältigen kannst. Mit der Zeit kannst du immernoch mehr anbauen und deinen Garten erweitern. Schade ist es aber, wenn du dich übernimmst, nicht die gewünschten Erfolge erzielst und nicht die ganze Ernte abernten und verarbeiten kannst.
Der erste Schritt ist, sich klar zu machen, was Motivation und Ziel des eigenen Selbstversorger-Gartens sind. Im besten Fall hast du dann das Jahr über frisches, aromatisches und gesundes Gemüse und sparst dir den Weg zum Supermarkt. Was ist also dein Ziel? Vielleicht möchtes du vor allem außergewöhnliche Sorten probieren, die sonst teuer oder schwer zu bekommen sind. Oder du möchtest einen großen Teil deines Kalorienbedarfs durch den eigenen Garten decken und setzt auf wenige Sorten. Eine andere Option ist, über das ganze Jahr hinweg Gemüse aus dem eigenen Garten essen zu können. Besonders für eine ganzjährige Selbstversorgung ist eine gute Planung wichtig: neben der Beetfläche solltest du auch die Kapazitäten für gelagertes und eingemachtes Gemüse bedenken. Die finale Sortenauswahl sollte sich danach richten, was du gerne isst und zudem passend für deinen Standort (Boden, Lichteinstrahlung, Klima) sein.
Die benötigte Fläche und der Zeitaufwand können je nach Kulturen stark variieren. Grob kannst du mit 250 bis 300 qm für einen Vier-Personen-Haushalt rechnen. Mit dieser Fläche ist die Versorgung über das ganze Jahr möglich. Allerdings reicht dann nicht nur der Samstag für die Gartenarbeit. Der Zeitaufwand hängt davon ab, wie dein Garten angelegt ist, welche Kulturen du anbaust und vor allem von der Fläche. Eine individuelle Antwort lässt sich aber nicht pauschal festlegen. Am besten hälst du über ein Jahr hinweg fest, wie viel Kilogramm Gemüse du einkaufst und verbrauchst. So kannst du dir im Vorhinein über den Bedarf an Fläche, Gemüse und Zeit klarer werden. Dabei solltest du auch bedenken, dass in unseren Breiten zum Beispiel frische Paprika und Tomaten im Winter wegfallen und du dafür auf mehr eingemachtes Gemüse setzen musst. Hierfür braucht es genug Vorräte und Lagermöglichkeiten. Wie auch sonst im Gemüseanbau ist die Planung für das Folgejahr im Herbst oder Winter am sinnvollsten.
Wer seine Beetflächen für die Selbstversorgung erweitern möchte, sollte sich kurze Wege zur Priorität machen: zwischen Haus, Geräteschuppen, Kompost und anderen Beeten. Auch feste Wege sind von Vorteil. Die Basis sind natürlich Standort, Boden, Wetter- und Lichtverhältnisse. Wie ihr ein Gemüsebeet genau anlegt, erfahrt ihr im Artikel dazu.
Auch wenn in manchen Jahren nicht nur der April verrückt spielt, kannst du dich doch für die meisten Gartenarbeiten an den Jahreszeiten orientieren. Erfahrung und der Blick auf Frost, Temperatur und Niederschlag sind ebenfalls gute Indikatoren.
Unterschiedliche Gemüsesorten werden in verschiedenen Monaten reif und unterscheiden sich in Wassergehalt und Konsistenz. Es gibt einerseits Erntespitzen, in denen du im Garten mehr erntest als im Moment verspeist und verarbeitet werden kann. Andererseits gibt es aber auch Monate, in denen im Garten kaum etwas los ist. Aus diesen Gründen spielen ganz besonders für alle Selbstversorger:innen das Lagern und das Haltbarmachen von Gemüse und anderen Pflanzen eine wichtige Rolle.
Dieser Anbauplan ist ein Beispiel dafür, wie du zur Selbstversorgung etwa 58 qm Beetfläche bepflanzen kannst. Natürlich hängt das auch davon ab, welche Kulturen du besonders gerne isst und wie deine Stadortbedingungen sind. Die Pflanzen stehen nicht alle das ganze Jahr im Beet. Um die Fläche optimal zu nutzen und Erosion zu vermeiden, kannst du entweder nach der Ernte neue Kulturen an den Platz setzten oder eine Gründüngung säen. Nach der Kartoffelernte kannst du den Platz in den Beeten in deinem Garten bespielsweise auch für Feldsalat, Chinakohl, Fenchel oder Spinat anpflanzen.
Hier findest du mehr Inspiration für deinen Selbstversorger-Garten mit weiteren Pflanzplänen.
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Was sollte ich bei der Planung eines Selbstversorger-Gartens beachten?
Berücksichtige den Standort der Beete, Lagermöglichkeiten und deine persönlichen Ziele. Einfache Anfangspflanzen sind Salat, Tomaten, Möhren und Kürbis.
Wie viel Fläche benötige ich für einen Selbstversorger-Garten?
Für eine vierköpfige Familie werden etwa 250-300 qm benötigt, um das ganze Jahr über Gemüse zur Verfügung zu haben.
Welche Gemüsesorten sind für Anfänger geeignet?
Einfache Kulturen für den Anfang umfassen Kartoffeln, Zwiebeln, Zucchini, Busch- und Stangenbohnen, Radieschen, Erdbeeren, Salat, Knoblauch, Tomaten, Kürbis und Möhren.
Wie plane ich die Gartenarbeit über das Jahr?
Beginne im Frühling mit dem Vorziehen von Pflanzen, nutze den Sommer zur intensiven Pflege und Ernte, und im Herbst steht die Haupteinlagerung an. Über den Winter sollte das gelagerte Gemüse verwaltet und die nächste Saison geplant werden.