Die anspruchslose Rosmarinpflanze ist mit ihren wunderschönen Blüten und aromatischen Blättern ein echter Hingucker in jedem Garten. Die Blätter haben wertvolle Inhaltsstoffe und können frisch oder getrocknet verwendet werden. In unseren Breiten ist der Anbau im Garten und in einem Topf möglich. Wie du Rosmarin pflanzen kannst und was es bei der Pflege zu beachten gibt, erfährst du in diesem Artikel.
Rosmarin (Rosmarinus officinalis) ist ein klassisches mediterranes Küchen- und Heilkraut. Er gehört zur Familie der Lippenblütler (Lamiaceae). Ab März bis etwa Anfang Mai blüht der Rosmarin und man kann seine wunderschönen blauvioletten bis rosa-weißen Blüten bewundern, die zahlreiche Insekten anlocken und ihnen Nahrung bieten. Der immergrüne, buschige Halbstrauch wächst mehrjährig und kann je nach Sorte und Standort Wuchshöhen von bis zu zwei Metern erreichen.
In seiner Heimat wächst der Rosmarin in kargen, steinigen Landschaften. Aus diesem Grund steht er bevorzugt auf mäßig trockenen, durchlässigen Böden, die gerne auch kalkhaltig sein dürfen. Er ist gut an Trockenheit angepasst und an viel Sonne und Wärme gewöhnt. Aus diesem Grund solltest du einen warmen, vollsonnigen Ort aussuchen mit lockerem Boden, auf dem keine Staunässe entstehen kann. Man kann Rosmarin sowohl im Topf als auch im Garten anbauen. Allerdings sind einige Sorten nur bedingt winterhart, hier eignet sich der Anbau im Topf besser. Dann kannst du den Strauch zum Überwintern ganz einfach an einen wärmeren Ort stellen.
Ab Mai ist es warm genug und der Rosmarin kann in den Garten ausgepflanzt werden. Gibt deiner Rosmarinpflanze genug Platz: der Pflanzabstand ist 40 cm und der Reihenabstand 50 cm. Da Rosmarin sehr starkwüchsig ist, gilt: Je mehr Platz, desto besser. In seiner Heimat gibt es teilweise 2 m hohe Hecken aus Rosmarin.
Rosmarin lässt sich durchaus erfolgreich im Topf anbauen, was insbesondere für Balkon- und Terrassengärtner:innen oder in Regionen mit strengen Wintern praktisch ist. Bei der Auswahl des Topfes ist die Größe ein entscheidender Faktor, da Rosmarin ausreichend Platz für sein Wurzelwachstum benötigt. Eine gute Faustregel ist, einen Topf mit einem Durchmesser von mindestens 30-40 cm und einer ähnlichen Tiefe zu wählen, um dem Wurzelsystem genug Raum zum Ausbreiten zu bieten. Achte darauf, dass der Topf über ausreichend Drainagelöcher verfügt, um Staunässe zu verhindern. Der Anbau von Rosmarin im Topf erfordert etwas mehr Aufmerksamkeit in Bezug auf Gießen und Düngen, aber es ermöglicht auch eine bessere Kontrolle über die Wachstumsbedingungen und erleichtert das Überwintern der Pflanze.
Damit der Halbstrauch sich wohl fühlt, solltest du den Boden vorbereiten. Zu schwere Böden werden mit Sand und Kies vermischt, zu leichte Böden mit etwas Kompost. Rosmarinpflanzen, die direkt in den Garten gepflanzt werden, profitieren von magerer Erde, so verwurzeln sie sich schneller und zuverlässiger. Das gleiche gilt auch für den Anbau in einem Topf: benutze eine möglichst nährstoffarme Kräutererde und achte darauf, dass das Wasser immer gut abfließen kann.
Rosmarin ist ein guter Nachbar im Gemüsebeet, da er viele stark duftende ätherische Öle enthält, die Schädlinge aus dem Beet fernhalten. Zudem ist er eine recht robuste Pflanze. Jedoch nur solange er gute Wachstumsbedingungen hat. Da Rosmarin entgegen der meisten Gemüsepflanzen recht wenig Wasser benötigt, eignet er sich besser für eine Mischkultur mit anderen Kräutern. In einem Kräuterbeet lockt Rosmarin zusätzlich Nützlinge in deinen Garten und bietet wertvolle Nahrung und Lebensraum. Welche Pflanzen gute und schlechte Nachbarn für Rosmarin sind, findest du in der folgenden Tabelle.
Gute Nachbarn | Schlechte Nachbarn |
---|---|
Basilikum | Liebstöckel |
Brombeere | Mairübe |
Koriander | Schnittlauch |
Lavendel | Topinambur |
Möhren | Zwiebel |
Oregano | |
Ringelblume | |
Salbei | |
Thymian |
Unser Tipp: Um möglichst viele Kräuter platzsparend anzubauen, bietet es sich an, eine Kräuterspirale anzulegen. So kannst du verschiedene Zonen schaffen, in denen Kräutern verschiedenster Standortbedingungen Platz finden.
Um dir eine Idee davon zu geben, wie eine Kräuterspirale mit Rosmarin und anderen Kräutern aussehen könnte, haben wir dir einige digitale Beetpläne für deine Kräuterschnecke vorbereitet. Vielleicht ist für dich ja was mit dabei!
Unser Tipp: Welche Vorteile eine Mischkultur im Kräuterbeet noch mit sich bringt, kannst du hier nachlesen. Zudem findest du hier auch eine Tabelle zur Übersicht, welche Kräuter gut zusammen passen.
Besonders die jungen Rosmarinpflanzen sind sehr kälteempfindlich und müssen auf der Fensterbank vorgezogen werden. Ab Mitte März können die kleinen Samen ausgesät werden. Da der Rosmarin ein Lichtkeimer ist, werden sie nur leicht mit Erde bedeckt und anschließend regelmäßig befeuchtet. An einem warmen, hellen Ort kann die Keimung nun bis zu fünf Wochen dauern. Alternativ kann direkt ab Ende Mai/Anfang Juni ins Freiland ausgesät werden. Mit Keimtemperaturen zwischen 16 und 24 °C hat der Rosmarin es in unseren Breiten im Garten meist relativ schwer zu keimen. Zudem keimen Rosmarinsamen nicht besonders zuverlässig, da ist es oft einfacher, ein Pflänzchen beim Biohändler auf dem Markt zu kaufen.
Rosmarin ist eine weitgehend pflegeleichte Pflanze, die gesund und kräftig wächst mit einigen grundlegenden Pflegemaßnahmen. Welche das sind, erfährst du im Folgenden:
Der regelmäßige Schnitt ist eine wichtige Pflegemaßnahme, um das Wachstum und die Gesundheit deines Rosmarins zu fördern. So bleibt der Strauch in Form und es kann sich über die Jahre ein stattlicher Busch oder eine Rosmarinhecke entwickeln. Mit dem Schnitt kannst du zum einen die Wuchsform beeinflussen und lenken. Zum anderen beugt er Verholzung durch zuviel Totholz vor. Ansonsten vergreist er, das bedeutet, dass sich Totholz im Busch ansammelt. So können Krankheiten und Schaderreger einfacher in die Pflanze eindringen.
Am besten schneidest du deinen Rosmarin im Frühjahr nach der Blüte. Von Ende März bis Anfang Mai blüht Rosmarin, je nach Sorte, Standort und Witterung. Danach sollten alle Triebe aus dem Vorjahr bodennah eingekürzt werden bzw bis zum Beginn des verholzten Triebes. Das alte, lebende Holz solltest du weitgehend stehen lassen und maximal ein Drittel einkürzen, sonst minderst du das Wachstum der Rosmarinpflanze. Zudem solltest du das Totholz komplett entfernen, damit der Busch besser durchlüftet wird.
Wenn dein Rosmarin nicht wächst, könnte dies an Pflegefehlern, einem ungeeigneten Standort oder ungünstigen Wachstumsbedingungen liegen. Achte darauf, dass der Standort genügend Sonnenlicht bietet, da Rosmarin eine sonnenliebende Pflanze ist. Der Boden sollte gut durchlässig und nicht zu nährstoffreich sein, um Staunässe und Überdüngung zu vermeiden. Rosmarin bevorzugt eher trockene Bedingungen, daher ist es wichtig, mäßig zu gießen und darauf zu achten, dass der Boden zwischen den Wassergaben abtrocknen kann. Zudem ist es ratsam, die Pflanze vor extremen Temperaturen und Frost zu schützen. Hierfür könntest du die Pflanze beispielsweise mit einem Vlies schützen. Alternativ kannst du Rosmarin auch in einem Topf pflanzen, den du im Winter leicht ins Haus oder an einen geschützten Platz stellen kannst. Korrigiere diese Faktoren, um das Wachstum deines Rosmarins zu fördern und ihm optimale Bedingungen zu bieten, falls er nicht wachsen sollte. Dazu gehört auch, Pflanznachbarn zu wählen, neben denen der Rosmarin gerne wächst.
Mit einem eigenen Rosmarin im Garten, kannst du das ganze Jahr über frisch vom Strauch ernten. Schneide dafür einzelne Blätter oder gleich ganze Triebspitzen mit einem scharfen Messer ab. Geerntet werden nur Teile, die noch keinen verholzten Stängel haben. Die Blätter können entweder frisch zum Kochen und Würzen verwendet, getrocknet oder in Öl eingelegt werden.
Rosmarin ist eine immergrüne Pflanze ist und kann auch in unseren Breiten mit der richtigen Sorte im Freien angebaut werden. Sie behält das ganze Jahr über ihre Blätter, weshalb du sie auch im Winter beernten kannst. Jedoch solltest du bei extremen Wetterbedingungen oder Frost vorsichtig sein und besser auf eine Ernte verzichten, um die Pflanze nicht zu beschädigen.
Um deinen Rosmarin erfolgreich zu überwintern, gibt es einige wichtige Punkte, die du beachten solltest. Zunächst einmal ist es ratsam, die Pflanze vor den ersten Frösten an einen geschützten Ort zu bringen, um sie vor Kälteschäden zu bewahren. Wenn dein Rosmarin im Freiland wächst, kannst du ihn mit einer Frostschutzmatte oder einem Vlies abdecken, um ihn vor extremen Temperaturen zu schützen.
Bei im Topf kultiviertem Rosmarin ist es empfehlenswert, den Topf an einen kühlen, hellen und frostfreien Ort, wie zum Beispiel einen Wintergarten, eine Garage oder einen kühlen Flur, zu stellen. Achte darauf, dass die Temperaturen im Winterquartier zwischen 5 und 10 Grad Celsius liegen. Während der Wintermonate ist es wichtig, den Rosmarin nur mäßig zu gießen, um Staunässe zu vermeiden, die das Wurzelsystem schädigen kann. Behalte den Feuchtigkeitsgehalt der Erde im Auge und gieße nur, wenn sie an der Oberfläche abgetrocknet ist.
Du solltest trotz der Wahl einer winterharten Rosmarinsorte noch zusätzlich vor extremen Temperaturen schützen. Gerade bei längeren Frostperioden ist das empfehlenswert, um die Pflanzen gesund und kräftig zu erhalten.
Wir hoffen, du hast einen kurzen Überblick über das Pflanzen von Rosmarin, seiner Pflege sowie der Ernte bekommen und wünschen dir viel Erfolg beim Ausprobieren! Bei Fragen und Anmerkungen schreibe uns gerne an magazin@fryd.app.
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Titelbild von Samueles auf Pixaybay.
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Was ist der passende Standort für Rosmarin?
Der passende Standort für Rosmarin ist ein warmer, vollsonniger Ort mit mäßig trockenem, durchlässigem Boden.
Rosmarin mag es gerne warm und sonnig. Daher sollte er erst ab Mitte Mai, nach den letzten Frösten, ausgepflanzt werden. Dabei solltest du einen Pflanzabstand von 40 x 50 cm einhalten.
Was sind gute Nachbarn für Rosmarin?
Gute Nachbarn für Rosmarin im Beet sind z.B. Lavendel, Thymian, Ysop, Basilikum, Brombeere, Möhren, Oregano, Ringelblume und Salbei. Mehr dazu findest du im Artikel.
Welche Erde für Rosmarin nehmen?
Rosmarin steht am liebsten auf leichten, durchlässigen Böden - Staunässe mag er gar nicht. Am besten ist magere Erde mit hohem Sandanteil. Im Topf greifst du am besten zu einer nährstoffarmen Kräutererde.
Rosmarin ist ein mediterranes Kraut und ist normalerweise nicht winterhart. Es gibt aber einige Sorten, die Fröste und kältere Winter überstehen können wie beispielsweise ,Arp' oder ,Hill Hardy'.