Stangenbohnen sind eine beliebte Kultur im Gemüsebeet. In diesem Artikel erfährst du, was es beim Anbau, der Pflege und der Ernte von Stangenbohnen zu beachten gibt. Wir haben dir gute und schlechte Nachbarn sowie Mischkultur-Pflanzpläne vorbereitet. Zudem findest du eine Anleitung für ein Bohnentipi und was du alternativ als Rankhilfe verwenden kannst.
Stangenbohnen gehören wie alle Bohnen zu den Hülsenfrüchtlern (Fabaceae). Leguminosen gehören mit ihren über 15.000 verschiedenen Arten zu den artenreichsten Pflanzenfamilien überhaupt. Im Allgemeinen unterscheidet man zwischen Ackerbohnen (Vicia fabia) und Gartenbohnen (Phaseolus vulgaris) . Zu den Gartenbohnen zählen zahlreiche Arten wie beispielsweise Feuer- oder Kidneybohnen. Je nach ihrer Wuchsform werden diese Bohnen den Stangen- oder den Buschbohnen zugeordnet. Stangenbohnen wachsen in die Höhe und können bis zu 3 m hoch werden. Als Hülsenfrüchtler können sie atmosphärischen Stickstoff im Boden fixieren, weshalb Leguminosen in der Landwirtschaft eine beliebte Gründüngungspflanze ist.
Bei den Stangenbohnen findest du eine große Vielfalt an Sorten. Du findest Sorten mit grünen, gelben, gescheckten und rot/violetten Schoten.
Die Aussaat erfolgt erst ab Mitte Mai bis Ende Juni, sonst faulen die Samen in der kalten Erde. Die Samen werden um die Rankhilfe herum platziert (um jede Stange 4 bis 6 Samen). Lege sie 3 cm tief in die Erde, drücke sie gut an und halte sie feucht bis zur Keimung.
In der Pflege sind sie etwas anspruchsvoller als ihre buschigen Verwandten: Sie brauchen mehr Wärme, Wasser, Nährstoffe und vor allem mehr Platz! Stangenbohnen mögen reichlich Feuchtigkeit. Um der Verbreitung von Pilzkrankheiten vorzubeugen, solltest du die Bohnen bei nassem Wetter weder anfassen, noch ernten. Die Bohnenreihen können als Windschutz für empfindliche Kulturen (z.B. Gurken) platziert werden.
Als Rankhilfe werden 2 m hohe Holzstangen verwendet. Diese werden entweder senkrecht eingegraben oder in Reihen aneinander gelehnt und mit einer Querstange stabilisiert. Dabei unbedingt auf die Himmelsrichtung achten, damit die Bohnen sich nicht zu sehr selbst beschatten. Alternativ dazu kann aus den Stangen auch ein "Bohnentipi" (= Zelt) gebaut werden. In einer Milpa, das ist eine Mischkultur mit Bohnen, Kürbis und Mais, dient der Mais den Bohnen als starke Rankhilfe. Wie du eine Milpa anlegst und was eine Milpa ist, erfährst du hier.
Bohnen sind als Leguminosen ein sehr guter Partner in einer Mischkultur. Ihre tiefreichenden Wurzeln können durch eine Symbiose mit stickstofffixierenden Bakterien atmosphärischen Stickstoff binden und pflanzenverfügbar machen. Dadurch brauchen Bohnen keine zusätzliche Düngung und bringen auch anderen Pflanzen im Beet einen Vorteil. Mehr zum Thema Bohnen in der Mischkultur mit guten und schlechten Nachbarn sowie Pflanzplänen, findest du hier im Artikel.
Gute Nachbarn | Schlechte Nachbarn | |
---|---|---|
Blatt- und Kopfkohl | Pak Choi | Ackerbohne |
Bohnenkraut | Physalis | Buschbohne |
Borretsch | Rettich und Radieschen | Bärlauch |
Brokkoli | Rhabarber | Erbse |
Chinakohl | Ringelblume | Fenchel |
Dill | Rote Bete | Gemüsefenchel |
Estragon | Salat | Kichererbse |
Gurke | Salbei | Knoblauch |
Kapuzinerkresse | Schwarzwurzel | Lauch |
Kartoffel | Sellerie | Liebstöckel |
Kümmel | Sonnenblume | Linsen |
Kürbis | Spargel | Schnittlauch |
Mairübe | Spinat | Topinambur |
Mais | Steckrübe | Zwiebeln |
Mangold | Zucchini | |
Oregano |
Am besten pflanzt du deine Bohnen in einer bunten Mischkultur. Wir haben dir bereits Pflanzpläne erstellt, bei denen du dir Inspiration für deinen Garten holen kannst. Du kannst den Plan aber auch direkt kopieren und losgärtnern!
Die Reifezeit bis zur ersten Ernte beträgt je nach Sorte ca. 75-100 Tage. Laufend frische Ernte über den Sommer verteilt. Die jungen, zarten Bohnen schmecken am feinsten. Ernte Stangenbohnen also lieber früh, bevor sie hart werden. Sie können mitsamt der Hülse verwertet werden. Bohnen müssen immer gekocht werden, da sie in rohem Zustand giftig sind! Um eigene Samen zu gewinnen, einfach die Hülsen vollständig an der Pflanze ausreifen und abtrocknen lassen. Dann die Bohnensamen aus den trockenen Hülsen lösen, nochmals nachtrocknen lassen und fürs nächste Jahr aufbewahren. Bohnensamen sind in der Regel 3-4 Jahre haltbar.
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Wann ist die beste Zeit zum Stangenbohnen säen?
Die Aussaat sollte ab Mitte Mai bis Ende Juni direkt ins Freiland erfolgen. Stangenbohnen werden in der Regel nicht vorgezogen, sind aber kälteempfindlich. Daher musst du bis nach den Eisheiligen warten mit der Aussaat.
Wie tief Stangenbohnen aussäen?
Die Samen werden etwa 3 cm tief in die Erde gelegt, gut angedrückt und bis zur Keimung feucht gehalten.
Brauchen Stangenbohnen eine Rankhilfe?
Ja, bringe unbedingt eine Rankhilfe an. Du kannst 2-3 m hohe Holzstangen senkrecht eingraben oder zu einem Bohnentipi zusammenbinden.
Wann und wie erntet man Stangenbohnen?
Die Erntezeit beträgt je nach Sorte etwa 75-100 Tage. Stangenbohnen sollten früh geerntet werden, solange sie jung und zart sind.