Zwiebeln sind eine unverzichtbare Zutat in der Küche und auch im Garten ein beliebtes Gemüse. Für eine erfolgreiche Zwiebelernte gibt es ein paar Dinge, die du wissen solltest. Wir geben dir Tipps zur Ernte und Lagerung von Steckzwiebeln, Schalotten und Frühlingszwiebeln.
Je nachdem, welche Zwiebelsorte du erntest, funktioniert die Zwiebelernte ein wenig anders. Bei Speisezwiebeln und Schalotten werden die Speicherzwiebeln verwertet. Hier ist es besonders wichtig, dass du bei der Ernte vorsichtig bist und die Zwiebeln nicht verletzt. Diese Zwiebeln können unversehrt gut eingelagert werden. Frühlingszwiebeln werden komplett verzehrt und ihr Grün kann sogar mehrmals geerntet werden, wenn du es richtig machst. Hier erntest du, solange das Grün noch frisch ist. Tipps und alles Wissenswerte zum Zwiebeln pflanzen, pflegen und ernten, findest du im Artikel dazu.
Je nach Sorte benötigen Zwiebeln unterschiedlich lange, um auszureifen. Frühlingszwiebeln können beispielsweise schon 60 bis 90 Tage nach der Aussaat geerntet werden, während Speisezwiebeln in der Regel zwischen 100 und 150 Tage benötigen bis zur Erntereife. Dabei solltest du wissen, dass ausgesäte Zwiebeln tendenziell länger auf dem Feld stehen. Es ist daher wichtig, die jeweilige Sorte zu kennen und die Ernte entsprechend zu planen.
Der richtige Zeitpunkt für die Ernte von Speisezwiebeln hängt auch stark vom Anbauzeitraum ab. Du kannst sie im Herbst pflanzen, dann sind sie etwa im Mai/Juni erntereif. Im Frühjahr gepflanzte Steckzwiebeln kannst du zwischen Juli und September ernten. Zudem gibt es noch Winterzwiebeln. Das sind im Herbst gesäte oder gepflanzte Speisezwiebeln, die im Frühling geerntet werden können. Schalotten kannst du je nach Sorte entweder im Frühsommer oder Herbst ernten. Was es bei den einzelnen Zwiebelarten bei der Ernte zu beachten gibt, erklären wir im Folgenden.
Den richtigen Zeitpunkt für die Zwiebelernte von Steckzwiebeln, Schalotten und Co. erkennst du an dem abgestorbenen, umgeknickten Laub. Bei den Zwiebelarten, bei denen nur die Zwiebeln geerntet werden, ist das ein guter Indikator, dass es bald losgeht mit der Zwiebelernte. Wird das Laub langsam gelb und vertrocknet, lockerst du ein paar Tage vor der Ernte den Boden rund um die Zwiebeln mit einer Grabegabel auf. So verlieren die Wurzeln den Bodenkontakt und die Abreife wird beschleunigt. Die Reife wird nicht beschleunigt, indem du das Zwiebellaub umtrittst. Das Laub stirbt ab, weil die Zwiebeln die Nährstoffe in die Wurzeln einlagern. Durch das Umtreten wird dieser Prozess behindert und die Zwiebeln neigen zu Fäulnis. Während einer Periode mit trockener Witterung ohne Regen, kannst du die Zwiebeln dann vorsichtig aus der Erde ziehen. Dabei sollten die Schale oder Blätter keinen Schaden nehmen, dann sind sie länger lagerfähig.
Bevor du diese Zwiebeln einlagerst, solltest du sie etwa zwei Wochen an einem trockenen und gut durchlüfteten Ort zum Abtrocknen auslegen. Bei warmem, trockenem Wetter kannst du die Zwiebeln auch einfach für ein paar Tage auf dem Feld nachtrocknen lassen. Idealerweise sollten sich die Zwiebeln dabei nicht berühren. Ist es aber regnerisch, wird so nur Schimmelbildung und Fäulnis gefördert.
Unser Tipp zur Zwiebelernte: Du kannst bei allen Zwiebeln das Zwiebelgrün essen. Wachsen deine Schalotten und Speisezwiebeln heran, kannst du daher Zwiebelgrün ernten und frisch genießen. Achte dabei aber darauf, immer genügend Schlotten stehen zu lassen für ein gutes Wachstum der Zwiebeln.
Lauchzwiebeln und Frühlingszwiebeln werden noch jung und zart geerntet. Sie haben einen recht milden Geschmack und eignen sich hervorragend für den frischen Verzehr. Nach etwa drei Monaten sind Frühlingszwiebeln bereit, aus dem Boden gezogen zu werden. Allerdings kannst du bereits ab einer Höhe von etwa 15 Zentimeter Zwiebelgrün ernten und frisch verwerten. Schneide dabei nicht zu tief ab, sodass das Herz stehen bleibt. Außerdem solltest du ein paar Schlotten stehen lassen, damit die Pflanze zuverlässig wieder austreibt.
Unter den Frühlingszwiebeln gibt es auch mehrjährige Sorten, die Winterheckenzwiebeln. Diese Sorte kann ohne Probleme im Beet überdauern und immer wieder geerntet werden. Nach einer Aussaat im Frühjahr kannst du sie ganzjährig frisch ernten. Mit den Frösten zieht sie sich in den Boden zurück und treibt im Frühjahr erneut aus. Im zweiten Jahr beginnen die Schnittzwiebeln zu blühen und die Winterheckenzwiebel sät sich, wenn du sie lässt, selber aus.
Es gibt viele verschiedene Zwiebelsorten, von roten und weißen Zwiebeln bis hin zu Schalotten und Lauchzwiebeln. Bei der Ernte, ebenso wie bei der Lagerung, ist es wichtig, auf die jeweiligen Eigenschaften der einzelnen Sorten zu achten. Rote Zwiebeln haben beispielsweise eine dünnere Schale als weiße Zwiebeln und sind daher empfindlicher gegenüber Beschädigungen der Schale. Dasselbe gilt für Schalotten - ihre Schale ist besonders dünn und sie müssen mit Vorsicht geerntet und eingelagert werden. Ganz anders Winterzwiebeln. Diese Zwiebeln sind zwar meist kleiner, haben aber eine dicke Schale, die sie besonders lange lagerfähig macht.
Die Lagerung von Zwiebeln ist ein wichtiger Schritt, um sicherzustellen, dass sie lange haltbar bleiben ohne zu faulen oder schimmeln. Es gibt dabei verschiedene Möglichkeiten, Zwiebeln richtig zu lagern, je nach Vorlieben und verfügbarem Platz. Wichtig ist aber, dass der Lagerplatz luftig, trocken und dunkel ist. Zudem sollte es nicht zu kalt sein, denn Temperaturen um die 5 Grad fördern nur das erneute Austreiben der Zwiebeln - besser ist ein relativ kühler, temperierter Raum um die 10 Grad. Andersrum sollte der Raum aber auch vor besonders kalten Temperaturen geschützt und frostsicher sein. Nach dem Nachtrocknen entfernst du entweder das dürre Laub und lagerst die Zwiebeln in Netzen oder Kisten ein. Alternativ kannst du die Zwiebeln direkt nach der Ernte aber auch an dem Zwiebelgrün zusammenflechten und dann so aufhängen. Zwiebelzöpfe zu flechten ist eine besonders schöne Art und Weise, Zwiebeln einzulagern. So trocknen sie nach und können direkt eingelagert werden.
Zwiebeln können auch ohne Keller erfolgreich gelagert werden. Der Lagerort muss nur die oben genannten Kriterien erfüllen (kühl, dunkel, gut belüftet). Häufig haben Keller sowieso eine relativ hohe Luftfeuchtigkeit, weshalb ein anderer Ort meist nicht verkehrt ist. Verwende ein Netz- oder Jutesack, damit die Luft zirkulieren kann und die Zwiebeln nicht schimmeln. Achte darauf, sie regelmäßig auf Fäulnis oder Schimmel zu überprüfen, um eine lange Haltbarkeit zu gewährleisten. Schimmelt oder fault eine Zwiebel, solltest du diese Exemplare direkt entsorgen.
Einer der häufigsten Fehler, bei der Zwiebellagerung, ist das Aufbewahren im Kühlschrank. Dieser Ort ist aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit nicht als Lager für Zwiebeln geeignet. Sie werden so nur weich und verlieren an Aroma und Geschmack. Zudem erhöht eine hohe Luftfeuchte die Gefahr für Schimmel und Fäulnis. Wenn es nicht anders geht und du eine angeschnittene Zwiebel im Kühlschrank aufbewahren möchtest, solltest du sie gut in Frischhaltefolie einpacken. Nutze keine Alu-Folie dafür, denn diese reagiert mit den Zwiebeln, wodurch sie einen leicht metallenen Geschmack bekommt. Frühlingszwiebeln hingegen kannst du super im Kühlschrank lagern und haltbar machen. Mehr dazu findest du weiter unten im Artikel.
Zwiebeln und Kartoffeln sollten nicht zusammen gelagert werden, weil sie unterschiedliche Lagerbedingungen benötigen. Zwar brauchen Kartoffeln auch einen kühlen und dunklen Lagerort, der Unterschied ist aber, dass sie eine höhere Luftfeuchtigkeit als Zwiebeln benötigen.
Außerdem geben Zwiebeln das Reifegas Ethylen ab, welches den Reifeprozess von einigen Früchten und Gemüse beschleunigt. Kartoffeln sind empfindlich gegenüber Ethylen und verderben schneller, wenn du Kartoffeln und Zwiebeln zusammen lagerst. Sie beginnen zu schrumpfen und keimen, was sie ungenießbar macht. Die Feuchtigkeit, die wiederum von den Kartoffeln abgegeben wird, kann dazu führen, dass Zwiebeln schneller schimmeln oder faulen. Daher ist es am besten, sie getrennt voneinander aufzubewahren, um ihre Haltbarkeit zu verlängern.
Die Lagerfähigkeit von Zwiebeln varriiert stark je nach Sorte. Frühlingszwiebeln sind beispielsweise keine Lagerzwiebeln und maximal ein bis zwei Wochen im Kühlschrank lagerbar. Anders sieht es für Gemüsezwiebeln, Schalotten und Winterzwiebeln aus. Diese Zwiebelarten sind meist gut lagerfähig, die Lagerdauer variiert zwischen 2 und 5 Monaten.
Lauchzwiebeln, auch als Frühlingszwiebeln bekannt, sollten anders gelagert werden als herkömmliche Zwiebeln. Um sie frisch zu halten, schneidest du zunächst das Grüne ab und lagerst es separat oder verzehrst es frisch. Die weißen Teile der Lauchzwiebeln wickelst du in etwas feuchtes Küchenpapier oder ein sauberes Tuch. In einem offenen oder leicht geöffneten Plastikbeutel kannst du sie nun im Gemüsefach im Kühlschrank aufbewahren. Im Gegensatz zu Gemüsezwiebeln kannst du Frühlingszwiebeln also ohne Probleme ein bis zwei Wochen im Kühlschrank lagern! Die grünen Teile können ebenfalls auf die gleiche Weise im Kühlschrank gelagert werden.
Alternativ kannst du Frühlingszwiebeln auch einfrieren, um sie für einen längeren Zeitraum haltbar zu machen. Zum Einfrieren verpackst du die Lauchzwiebeln in einer Plastiktüte oder Tupperdose. Wenn du magst, kannst du sie davor klein schneiden. Dann kannst du immer bei Bedarf ein wenig rausholen und direkt frisch verwenden. So halten sie ohne Probleme für mehrere Monate, allerdings leidet die Textur meist ein wenig durch das Einfrieren.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Zwiebeln haltbar zu machen, um sie länger genießen zu können. Neben dem klassischen Einlagern ganzer, unversehrter Zwiebeln, kannst du sie auch mit zahlreichen anderen Methoden haltbar machen.
Schneide die Zwiebeln in dünne Scheiben oder Ringe und lege sie auf ein Backblech oder in einen Dörrautomaten. Nun sollten die Zwiebeln bei niedriger Temperatur zwischen 50 bis 60 °C für mehrere Stunden trocknen, bis sie vollständig getrocknet sind. Bewahre nun die getrockneten Zwiebeln in einem luftdichten Behälter an einem kühlen, dunklen Ort auf.
Schäle und schneide die Zwiebeln in Stücke mit deiner gewünschten Größe. Nun blanchierst du sie für etwa 1-2 Minuten in kochendem Wasser. Anschließend müssen die Zwiebeln direkt in Eiswasser abkühlen. Trockne die Zwiebeln mit einem Küchentuch und verpacke sie in Gefrierbeuteln oder Behältern. Als letztes fehlt noch die Beschriftung mit dem Datum und sie sind bereit für den Gefrierschrank. Eingefrorene Zwiebeln halten bis zu 6 Monate oder länger.
Schäle und schneide die Zwiebeln in Scheiben oder Ringe. Als nächstes bereitest du die Einmachlösung aus Essig, Wasser, Zucker und Gewürzen zu und erhitzt sie. Nun gibst du die Zwiebeln in sterile Einmachgläser und gießt die heiße Einmachlösung darüber. Zu guter Letzt werden die Gläser verschlossen und zum Abkühlen beiseite gestellt. Eingelegte Zwiebeln halten in einem kühlen, dunklen Raum mehrere Monate.
Um Zwiebelmarmelade oder -chutney herzustellen, kochst du die Zwiebeln zusammen mit Zucker, Essig und Gewürzen, bis sie weich und karamellisiert sind. Fülle die fertige Marmelade oder das Chutney in sterile Gläser, verschließe sie und lagere sie an einem kühlen, dunklen Ort. Zwiebelmarmelade oder -chutney hält ebenfalls mehrere Monate.
Mehr Tipps und ausführlichere Anleitungen zum Haltbar machen von Obst und Gemüse findest du hier im Artikel. Denke aber immer daran, dass sich bei den meisten dieser Methoden die Textur und der Geschmack der Zwiebeln verändert.
Bei Fragen und Anmerkungen zu diesem Thema schreibe uns gerne an magazin@fryd.app.
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Warum Zwiebeln nicht neben Kartoffeln lagern?
Zwiebeln sollten nicht neben Kartoffeln gelagert werden, weil Zwiebeln Ethylen absondern. Dadurch verderben die Kartoffeln schneller, werden schrumplig und fangen an zu keimen.
Zwiebeln sollten an einem kühlen, dunklen und gut durchlüfteten Ort gelagert werden. Zudem sollte der Ort trocken sein, ein Kühlschrank eignet sich daher nicht. Nur Frühlingszwiebeln können problemlos im Kühlschrank gelagert werden.
Zwiebeln sind erntereif, wenn ihre Schale fest (je nach Sorte) und trocken ist. Zudem sollte das Zwiebelgrün gelb, vertrocknet und umgeknickt sein. Frühlingszwiebeln werden noch mit grünen Schlotten geerntet.
Wie lange müssen Zwiebeln trocknen?
Zwiebeln sollten etwa zwei Wochen nach der Ernte nachtrocknen, bis sie eingelagert werden. So ist die Gefahr für Schimmel und Fäulnis geringer und ihre Lagerfähigkeit und -dauer wird erhöht.