Im Februar kommt alles wieder ins Rollen, denn die Natur wacht langsam auf. Wer schon fleißig war, hat seine Gartenplanung bereits in den ruhigeren Wintermonaten erledigt. Nun kann mit den ersten Saisonarbeiten begonnen werden. Neben der Pflege von Obstgehölzen stehen Aufgaben wie Saisonvorbereitung, Frühbeetpflege, Anzucht und Winteraussaat an.
Spätestens im Februar hat der erfahrene Gärtner seine Saisonplanung durchgeführt. Dabei werden Pläne für Mischkulturen und Pflanznachbarn erstellt und die Aussaatzeitpunkte markiert, damit alles rechtzeitig vonstatten geht. Außerdem wird auf die Einhaltung einer gesunden Fruchtfolge geachtet. Wie du dein Gartenjahr planen und vorbereiten kannst, erfährst du hier im Artikel.
Wenn du die Planung abgeschlossen hast, kannst du Saatgut einkaufen oder bestellen. Denn zum Teil kannst du in diesem Monat schon mit dem Säen beginnen. Außerdem ist die Auswahl an Saatgut jetzt noch am größten. Wir empfehlen dir, auf biologisches und samenfestes Saatgut zu setzen.
An wärmeren und frostfreien Tagen kannst du damit beginnen, organischen Dünger auf deinen Beeten auszubringen. Verwende möglichst sich langsam zersetzende (Bio-)Vorratsdünger wie Hornspäne oder grob verrotteten Mist. Auch Kompost kannst du auf deinen Beeten ausbringen. Nach der No-Dig-Methode von Charles-Dowding kannst du deine Beete optimal für eine Saison vorbereiten, wenn du eine etwa 2,5 cm dicke Schicht Kompost aufbringst. Bei mageren Böden kann der Bedarf auf eine bis zu 15 cm dicke Schicht steigen. Zum Einen dient der Kompost als Dünger. Zum Anderen ist er auch Mulch, der die Beete schützt und Unkräuter unterdrücken kann.
Manche Unkräuter beginnen schon früh zu keimen oder auszutreiben und vielleicht haben Wind und Wetter ein paar Stellen in deinem Beet freigelegt, wodurch Licht an die Bodenoberfläche gelangen kann. Um übermäßigem Beikräuterbewuchs entgegenzuwirken, bessere die Stellen aus, auf denen nur noch eine dünne oder gar keine Mulchschicht mehr vorhanden ist. Der Mulch schützt zudem vor Bodenerosionen und liefert nachhaltig Nahrung für Bodenorganismen, die das Pflanzenwachstum verbessern können. Mehr Tipps zum Mulchen und zu passenden Mulchmaterialien, findest du hier.
Bevor der wärmere Frühling endgültig anbricht, sollte das letzte Wintergemüse geerntet werden. Durch warme Temperaturen beginnen unter anderen Feldsalat, Winterportulak, Radicchio, Rosen- und Grünkohl in die Blüte zu schießen, wodurch sie ungenießbar werden.
Bevor die "richtige" Gartenarbeit losgeht, kannst du mit Winteraussaaten beginnen. Das ist natürlich auch schon ab Januar möglich, wenn du möchtest. Dafür eignen sich Kulturen wie z.B. alle Kohl- und Salatsorten, Mangold, Spinat, Dicke Bohnen, Möhren, Radieschen, Petersilie, Dill und viele Sommerblumen. Die Samen der Kulturen sind kälteverträglich und beginnen erst dann zu keimen, wenn Licht- und Temperaturverhältnisse stimmen. Wie genau du dabei am besten vorgehst, erfährst du in unserem Artikel zum Thema Winteraussaat.
Salat, Spinat, Kohl(rabi), Radieschen oder der langsam keimende Sellerie können auch auf der Fensterbank oder im frostfreien Gewächshaus vorgezogen werden. Gleiches gilt für Kräuter wie Kresse, Rucola, Kerbel und Basilikum. Sommergemüse mit langer Entwicklungsdauer wie Aubergine, Tomate, Paprika und Chili kann auch schon ab Mitte Februar auf der Fensterbank ausgesät werden.
Falls du Frühbeete besitzt, kannst du mit einem alten Trick schon im Februar bedenkenlos die ersten Samen ausbringen: Beginne dafür dein Frühbeet ca. 50-70 cm tief auszuheben (kommt natürlich auf die Höhe deines Frühbeetes an). Das Ausheben kannst du am besten schon im Herbst erledigen. Fülle dann ab der ersten Februarhälfte das ausgehobene Frühbeet mit einer 30-40 cm dicken Schicht aus Pferdemist. Falls es sich um Mist ohne Stallstreu handelt, mische etwas Laub oder Stroh im Verhältnis 1:1 unter. Drücke den Mist gut an und gebe eine weitere 20 cm dicke Schicht aus reifem Humus (reifem Kompost) darüber. Damit dein Beet wieder die alte Höhe erreicht, fülle es mit Gartenerde auf, wobei du auch hier etwas Kompost untermischen kannst. Schließe nun die Fenster deines Frühbeetes und warte ca. 2 Wochen. Der Pferdemist beginnt sich zu zersetzen, wobei durch die Aktivität der Bodenmikroorganismen eine enorme Wärme entsteht, ähnlich wie bei der Heißkompostierung. Man verwendet bevorzugt Pferdemist, da dieser beim Verrotten besonders viel Wärme freisetzt. Diese natürliche Heizung lässt schon früh deine ersten Kulturen keimen, weshalb du ab der zweiten Februarhälfte aussäen kannst. Frage für den Mist doch einfach mal beim nächsten Pferdehof nach.
Im Frühjahr kannst du neue Obstbäume oder Beerensträucher pflanzen. Was du beim Obstbäume pflanzen beachten musst und Tipps zur Pflanzung, bekommst du hier im Beitrag.
Liegen die Temperaturen um den Gefrierpunkt (-2 bis 5 Grad Celsius), kannst du die Obstgehölze in deinem Garten zurückschneiden, soweit du das nicht schon im Herbst erledigt hast. Ein Schnitt ist noch bis Mitte März möglich. Also bevor die Bäume beginnen den Pflanzensaft in die Äste steigen zu lassen, um Blätter auszubilden. Der Schnitt kann in einer ruhigen Gartenecke als Benjeshecke angehäuft werden, um Nützlingen einen geschützten Ort zu bieten. Wie du eine Benjeshecke anlegen kannst, erklären wir hier. Außerdem kannst du dich der Stammpflege widmen. Durch den zum Teil heftigen Temperaturunterschied zwischen frostigen Nächten und warmen Sonnentagen, kann es zu Spannungen in der Rinde des Stammes kommen. Dabei entstehen leicht Risse, die den Baum nicht nur schwächen, sondern auch als Eintrittsstelle für viele Krankheiten dienen. Um den Spannungen vorzubeugen, kannst du die Stämme mit Kalkmilch, Schachtelhalmbrühe, Rainfarn-Tee, Algenkalk oder Tonmehl bestreichen. Die helle Farbe der Anstriche reflektiert das Licht und die Wärme der Frühlingssonne und verhindert dadurch die starken Temperaturschwankungen am Baum.
Ich hoffe, ich konnte dir einen guten Überblick über die Gartenarbeiten im Februar liefern. Bei Fragen und Anmerkungen schreibe uns gerne an magazin@fryd.app.
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Was kann man im Februar vorziehen?
Im Februar können Salat, Spinat, Kohlrabi, Radieschen, Sellerie und Kräuter vorgezogen werden. Außerdem kannst du langsam-wachsende und wärmeliebende Kulturen wie Aubergine, Tomate, Paprika und Chili anziehen.
Welches Gemüse kann im Februar direkt ausgesät werden?
Im Februar können Winteraussaaten von Gemüse wie Kohl- und Salatsorten, Mangold, Spinat, Möhren, Radieschen, Petersilie und Dill erfolgen.
Was ist bei der Pflege von Obstgehölzen im Februar zu beachten?
Obstgehölze sollten bei Temperaturen um den Gefrierpunkt zurückgeschnitten werden, und der Stamm kann zur Prävention von Rissen mit Kalkmilch oder ähnlichem behandelt werden.
Wie kann ich ein Frühbeet anheizen, um es bereits im Februar zu nutzen?
Das Frühbeet kann durch das Einbringen einer Schicht aus Pferdemist, die natürlich Wärme freisetzt, "angeheizt" werden.