Auch wenn der Oktober nicht der typische Gartenmonat ist, gibt es dennoch einige Dinge, die du an einem sonnigen Herbsttag in deinem Garten erledigen kannst. Von den letzten Ernten bis hin zur Vorbereitung deiner Beete für das nächste Jahr - auch im Oktober gibt es noch einiges zu tun. In diesem Artikel erfährst du, worauf du achten solltest.
Wenn du im Spätsommer Winterkulturen in dein Beet gepflanzt hast, dann wird es nun langsam Zeit diese gegen Nachtfröste zu schützen. Denn obwohl Winterkulturen wie Lauch, Grünkohl, Rosenkohl, Feldsalat, Pastinake oder Schwarzwurzel leichten Frösten widerstehen können, vertragen sie dennoch keine Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt. Mit einer schützenden Schicht aus Vlies schaffst du einfach Abhilfe. Aus einem dicken Draht kannst du halbkreisförmige Bögen zurechtbiegen, die du über deinen Beeten aufstellst. An den Bögen kannst du das Vlies ganz einfach mit Wäscheklammern befestigen. Um das Vlies zusätzlich gegen Wind zu schützen lohnt es sich, die Ränder mit Brettern oder Steinen zu beschweren.
Die oben genannten Kulturen können in einem solchen Vlies-Tunnel bis zum Frühjahr auf dem Beet bleiben und immer wieder nach Bedarf geerntet werden.
Auch wenn es nun schon echt kalt werden kann, lässt sich auch im Oktober noch einiges aussäen. Dazu gehört schnellwachsendes Wintergemüse wie:
Außerdem kannst du Anfang Oktober auch Zwiebeln oder Knoblauch stecken, sodass du sie schon früh im nächsten Jahr ernten kannst. Auch Ackerbohnen lassen sich im Oktober noch aussäen und dann schon früh im Jahr ernten. Mehr dazu erfährst du in unserem Artikel über Gemüse im Winter anbauen.
Die letzten Herbstgemüse wie Kürbis, Rote Beete, Kohlrabi oder Bohnen, solltest du nun nach und nach vollends ernten. Denn diese Kulturen sind zwar kälteresistent, allerdings nicht frosthart. Daher ist es besser, du erntest die verbliebenen Pflanzen nun zügig ab, bevor sie auf dem Beet erfrieren. Hast du noch sehr viel Gemüse auf dem Beet kannst du leckere Kompotte, Ragouts und Chutneys einkochen, die du dann im Winter nach und nach verbrauchen kannst - die perfekte Beschäftigung für ein regnerisches Herbstwochenende. Mehr zum Thema ,,Obst & Gemüse haltbar machen" kannst du in diesem Artikel nachlesen.
Viele Herbstgemüse sind sehr lange haltbar, wenn du sie auf die richtige Art und Weise einlagerst. Für Wurzelgemüse gilt, je mehr Erde noch an ihnen haftet, desto länger bleiben sie lebendig und somit frisch. Entferne von Karotten, Rote Beete, Rüben und Pastinaken also nur das Laub und verzichte darauf, sie zu waschen oder gar zu Bürsten. Entferne auch nicht die feinen Wurzel, denn so entstehen nur Stellen, an denen Fäulnis entstehen kann. Um Wurzelgemüse zusätzlich haltbar zu machen, kannst du sie in feuchten Sand “einschlagen”. Dazu nimmst du einfach eine flache Kiste, am besten aus Holz oder einem anderen “atmungsaktiven” Material. Nun legst du sie mit Zeitungspapier aus und schichtest abwechselnd feuchten Sand und dein Erntegut hinein. Die Kiste/n lagerst du am besten an einem dunklen, kühlen Ort, wie einem Kaltkeller oder einem unbeheizten Schuppen, wo die Temperaturen im Schnitt unter zehn Grad liegen sollten. Diese Methode wird Erdmieten genannt und funktioniert prinzipiell für alle Wurzelgemüse sowie Kohlrabi. Mehr zum Thema Gemüse richtig lagern, findest du hier im Beitrag.
Kürbisse kannst du einfach einzeln in ein Regal oder in Netzen hängend im selben Raum einlagern. Je nach Sorte halten sie sich unter Umständen den ganzen Winter. In diesem Artikel erfährst du kurz und knapp, wie du Kürbisse am besten lagerst.
Um Kopfkohl einzulagern erntest du ihn komplett mit all seinen Hüllblättern und wickelst ihn lose in Zeitungs- oder Packpapier ein. Am besten lagerst du Kohl an einem dunklen, kühlen Ort (z.B. Keller).
ACHTUNG: Du solltest dein Gemüse nicht im selben Raum lagern wie Äpfel oder Birnen. Diese verströmen das Reifegas Ethylen. Dieses Phytohormon initiiert den Reifeprozess von Gemüse und Obst und lässt es so schneller verderben.
Über den Sommer hat sich dein Komposthaufen bestimmt stark angefüllt. Um eine optimale Kompostierung bis zum nächsten Jahr zu garantieren, lohnt es sich den Komposthaufen im Oktober umzusetzen. In einem Kompostsystem mit zwei Kompostplätzen nebeneinander, schaufelst du den gesamten Komposthaufen auf den leeren Platz neben an. Das garantiert eine optimale Durchmischung der stärker verrotteten Bereiche weiter unten und der weniger verrotteten Bereiche weiter oben. Außerdem wird die Struktur des Haufens so aufgelockert und er wird durchlüftet, sodass der Kompostierungsprozess angeregt wird. Den leeren Platz kannst du mit Ernteabfällen, Laub und gehäckseltem Grünschnitt füllen und über den Winter deinen Biomüll hier entsorgen. Falls du noch keinen Kompost in deinem Garten hast und wissen möchtest, wie du einen Kompost richtig anlegen kannst, findest du hier eine Anleitung.
Um im nächsten Frühjahr optimal durchstarten zu können, solltest du dir schon jetzt Gedanken darüber machen, welches Gemüse nächste Saison deine Beete füllen soll. Wie du eine Fruchtfolge für deinen Gemüsegarten planst, kannst du hier genauer nachlesen. Dazu macht es Sinn, dir anzuschauen, was du dieses und in den Jahren zuvor angebaut hast. Um Bodenmüdigkeit und Krankheiten vorzubeugen, solltest du in deiner Planung für nächstes Jahr entsprechend rotieren. Eine einfache Regel hierfür ist niemals gleiches nach gleichem anzubauen und zwar auf der Ebene der Pflanzenfamilien. Denn Pflanzen derselben Familie haben oft ähnliche Anforderungen an den Boden und entnehmen ähnlich viele Nährstoffe. Baust du sie mehrere Jahre nacheinander an, ist der Boden irgendwann ausgelaugt. Außerdem sind Pflanzen der selben Familie meist für ähnliche Schädlinge und Krankheiten anfällig. Mit einer abwechslungsreichen Fruchtfolge vermeidest du eine Anreicherung von spezifischen Schaderregern und Krankheiten.
Neben einem Wechsel der Pflanzenfamilien sollte auch der Nährstoffentzug der jeweiligen Kulturpflanzen berücksichtigt werden. Um die Balance der Nährstoffe im Boden zu erhalten, folgen auf starkzehrende stets mittel- bis schwachzehrende Pflanzen. Beispielsweise an einem Ort, wo zuvor ein Kohlgewächs wie Brokkoli gewachsen ist, folgt eine genügsame Kultur wie Spinat oder Salat. Mehr zu schwachzehrenden und starkzehrenden Pflanzen kannst du in diesem Artikel nachlesen.
Wichtig: Die Fruchtfolge- und Fruchtwechsel-Regeln sind als grobe Anhaltspunkte gedacht und spielen im großflächigen Anbau mit Monokulturen eine größere Rolle. In einem bunten Garten. mit Mischkulturen, der ökologisch bewirtschaftet wird und einen gesunden, fruchtbaren Boden hat, sind diese Regeln daher weicher zu betrachten. Vor allem bei bodenschonenden Methoden wie der No-Dig-Methode nach Charled Dowding, solltest du einen fruchtbaren Boden haben, der deinen Pflanzen genügend Nährstoffe liefert. Hierfür wird jährlich Kompost aufgeschichtet, mehr dazu im nächsten Abschnitt.
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Die Beete, die in der nächsten Saison mit Starkzehrern bepflanzt werden, müssen optimal vorbereitet werden. Mit einer ausgiebigen Düngung mit einer etwa 2,5 cm hohen Kompostschicht, haben deine Pflanzen das nächste Jahr garantiert genug Nährstoffe zum Gedeihen und Wachsen. Verteile den Kompost zunächst gleichmäßig auf der Oberfläche. Um den Boden schonend aufzulockern und den Kompost einzuarbeiten, stichst du am besten mit einer großen Grabgabel in den Boden und hebelst einmal sanft vor und zurück. So hebt sich der Boden ein wenig, wird durchlüftet und der Kompost mischt sich ein wenig ein. Zusätzlich, kannst du die Oberfläche mit einem Rechen ein wenig durchmischen und glatt streichen. Auf das klassische Umgraben empfehlen wir zu verzichten, weil es das Bodenleben stört. Mehr dazu, wie du deinen Gartenboden nach einer Saison pflegen und verbessern kannst, kannst du hier nachlesen. Solltest du einen sehr sandigen oder humusarmen Gartenboden haben, solltest du daher mehr Kompost als organische Düngung aufbringen. Charles Dowding empfiehlt hier eine bis zu 15 cm dicke Schicht aus Kompost. Du brauchst auch mehr Kompost, wenn du erst mit der sogenannten No-Dig-Methode anfängst und beginnst, mit organischem Material zu düngen. Ein Boden, der beispielsweise zuvor mit mineralischen Düngern gedüngt wurde, braucht erstmal mehr Kompost, um den Humusaufbau anzuregen.
Besonders in der kalten Jahreszeit ist es wichtig, den Boden vor Wind und Wetter zu schützen. Ansonsten riskierst du Bodenerosion und ein Rückgang der biologischen Aktivität im Boden. Eine Gründüngung ist optimal, um deinem Boden eine Pause zu gönnen und ihn mit wertvollen Nährstoffen anzureichern. Stickstofffixierende Leguminosen eigenen sich besonders gut um den Boden mit viel Stickstoff anzureichern. Im Frühjahr kannst du die Pflanzen dann abschneiden und als Mulch auf der Bodenoberfläche ausbringen. Durch eine ganzjährige Bodenbedeckung verhinderst du nicht nur Bodenerosion sondern auch die Auswaschung von Nährstoffen. Die Pflanzen nehmen Nährstoffe über ihre Wurzeln auf und speichern sie in ihrer Biomasse zwischen. Mit dem Mulchen schließt sich der Kreislauf und die Nährstoffe kommen zurück in den Boden. Ohne die Pflanzen werden überschüssige Nährstoffe ausgewaschen und gelangen so ins Grundwasser oder in Oberflächengewässer.
Der Herbst ist die optimale Jahreszeit um Obstgehölze zu pflanzen. Beerensträucher wie Stachel- oder Himbeeren und Obstbäume wie Apfel-, Pfirsich- oder Kirschbäume pflanzt du am besten vor dem Winter. Denn dann haben sie genug Zeit, um über den Winter Wurzeln zu bilden und können im Frühjahr richtig durchstarten. Wie das Ganze am besten geht, erfährst du in unserem Artikel zum Thema Obstgehölze pflanzen.
Auch die Obstgehölze, die du schon in deinem Garten hast, brauchen Pflege und Aufmerksamkeit vor dem Winter. Besonders heimisches Gehölze profitiert von einem Schnitt im Herbst. Bei Obstbäumen entfernst du sogenannte "Wasserschosse", nachdem das ganze Laub abgefallen ist. Das macht man auch bereits im Juni mit dem Juniriss. Wasserschosse tragen keine Früchte und nehmen dem Baum nur Nährstoffe, Wasser und Licht weg. Außerdem entfernst du alles Totholz aus dem Baum. Totholz erkennst du daran, dass sich entweder die Rinde schon löst, oder das Holz unterhalb der Rinde nicht grün sondern braun ist. Diese Triebe sind tot und nichtmehr nützlich für den Baum. Zuletzt entfernst du übereinander wachsende Triebe, die sich Konkurrenz machen könnten sowie kranke Äste und Pflanzenteile. Mit diesen Maßnahmen sorgst du für eine bessere Auslichtung der Krone und förderst die Fruchtansätze für das nächste Jahr. Generell solltest du die Baumschnitt-Arbeiten in einer Zeit erledigen, wo mindestens drei Tage kein Regen angesagt ist. Ansonsten haben es Pilzkrankheiten und andere Schaderreger leicht durch die offenen Wunden in den Baum einzudringen.
Auch unter den Obststräuchern freuen sich einige Pflanzen über einen Schnitt im Herbst. Hierzu zählen Beerensträucher wie Johannisbeeren, Stachelbeeren, Brom- und Sommerhimbeeren. Das hat den Vorteil, dass die Pflanzen im nächsten Frühjahr stärker austreiben. Außerdem überwintern vorhandene Schaderreger in den Blättern der Sträucher. Entferne betroffene Pflanzenteile, sodass die Pflanze gesund in die neue Saison starten kann.
Unser Tipp: Lasse die Wunde des Baumes natürlich heilen. Wenn du große Äste abschneidest, hilft es, einen kleinen Wulst stehen zu lassen (wirklich nur 1-2 cm). Das fördert eine gute Wundheilung. Wachse oder andere Mittel zum Verschließen der Wunde werden nicht mehr empfohlen.
Diese kleine Auswahl an Gartenaktivitäten im Oktober ist natürlich nicht allumfassend. Doch ich hoffe du konntest trotzdem etwas lernen und startest nun voll motiviert mit der Vorbereitung für die nächste Gartensaison.
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Titelbild von Free-Photos auf Pixabay.
Quelle: Charles Dowding, #No Dig, 2023, München: Dorling Kindersley Verlag GmbH, Arbeitsanweisungen und Beschreibungen
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Was sind die wichtigsten Gartenarbeiten im Oktober?
Im Oktober sollte man Beete winterfest machen, bestimmte Gemüsesorten aussäen und ernten, Gemüse einlagern, den Kompost umschichten, die Fruchtfolge für das nächste Jahr planen, Kompost ausbringen und Beete mulchen oder Gründüngung säen.
Welche Gemüsesorten kann man im Oktober noch säen?
Auch im Oktober lässt sich noch Gemüse aussäen, darunter Mangold, Winterkresse, Postelein, Feldsalat, Spinat und Ackerbohnen. Zwiebeln und Knoblauch können gesteckt werden, um sie früh im nächsten Jahr zu ernten.
Wie lagert man Herbstgemüse richtig ein?
Herbstgemüse wie Karotten, Rote Beete und Kürbisse sollten je nach Sorte trocken und kühl gelagert werden. Wurzelgemüse kann in feuchtem Sand eingeschlagen und Kürbisse an einem kühlen, trockenen Ort aufbewahrt werden.
Wie schützt man Wintergemüse vor Frost?
Wintergemüse wie Lauch, Grünkohl und Feldsalat kann durch Abdecken mit Vlies vor Frost geschützt werden. Dazu können halbkreisförmige Bögen über den Beeten angebracht und das Vlies daran befestigt werden.