Die Aussaat von Gemüsepflanzen kann bei einer großen Menge an Saatgut ganz schön aufwendig sein. Für eine leichtere Aussaat, kannst du Saatbänder verwenden. Diese erleichtern dir das Samen säen, denn du kannst ganz leicht Saatgut in die Erde bringen und hast die richtigen Abstände direkt vorgegeben.
Ein Saatband für Gemüse, Blumen oder Kräuter hilft dir dabei, deine Aussaat im Beet zu vereinfachen. Das Samenband kannst du einfach auslegen, so musst du die Samen nicht einzeln aussäen. Zudem wachsen deine Samen damit in sehr gleichmäßigen Abständen. Dadurch konkurrieren sie nicht um Platz und du kannst dir das Pikieren und Vereinzeln später sparen. So schonst du nicht nur deinen Rücken bei der Aussaat, sondern auch deinen Geldbeutel, da du weniger Saatgut verwendest.
Du kannst für manche Sorten solche Saatbänder im Handel kaufen. Wenn du aber deine selbst gezogenen Samen oder eine bestimmte Sorte verwenden möchtest, kannst du ein Saatband auch leicht selbst herstellen. Besonders bei feinen Samen, wie bei Möhren, lohnt sich ein Saatband. Das Herstellen von Saatbändern ist nicht nur einfach und schnell, es macht auch viel Spaß und kann mit Kindern gemeinsam gebastelt werden. Ein Saatband zu basteln ist außerdem eine gute Möglichkeit, die Zeit bis zum Frühjahr auszunutzen und schonmal etwas für den Garten zu tun.
Ein Saatband kannst du mit wenigen Dingen selber machen. Wahrscheinlich hast du sogar schon Alles zu Hause:
Mehlkleister kannst du leicht selber machen, indem du Mehl mit Wasser vermischst bis eine dickflüssige Masse entsteht. Je nachdem wie viele Saatbänder du herstellen möchtest, brauchst du mehr oder weniger Kleister. Für ein paar Saatbänder reichen jedoch 1-2 Esslöffel Mehl. Du brauchst wirklich nur einen kleinen Klecks auf dem Saatband, da die Samen wahrscheinlich sehr klein sind. Das Mehl verrührst du zusammen mit Wasser in einer Schüssel - du solltest so lange Wasser dazugeben, bis die Masse noch dickflüssig ist, aber keine Klumpen mehr vorhanden sind.
Wenn du deine Materialen für dein Samenband zusammen gesucht hast und dein Mehlkleister bereit steht, kann es mit dem Basteln losgehen. Aus dem Klopapier schneidest du ca. 2 cm breite Streifen in deiner gewünschten Länge aus (wenn du magst, kannst du je nach Stärke des Papiers diese auch nochmal in einzelne Lagen aufteilen). Dann legst du die Streifen auf einer flachen Fläche aus. Anschließend misst du die Abstände für die jeweiligen Sorte(n) mit einem Lineal oder Messband ab und zeichnest sie mit einem Bleistift ein. Dann kannst du mit dem Ende eines Pinsels oder mit einem Schaschlikspieß einen kleinen Klecks Mehlkleister auf das Band geben. Hast du an allen Stellen etwas Kleister verteilt, gibst du pro Kleisterstelle je einen Samen auf das Band.
Anschließend solltest du das Saatband gut trocknen lassen und auch trocken lagern, damit die Samen nicht anfangen zu keimen (z.B. auf der Heizung). Ist das Samenband trocken, kannst du es einrollen. So nimmt es nicht viel Platz weg und ist leichter zu transportieren. Beschrifte dein Saatband. Dann erkennst du später bei der Aussaat leicht, welche Pflanzen das Saatband beinhaltet.
Tipp: Du kannst auch nochmal einen extra Streifen Klopapier über den ersten legen. Damit sollen die Samen zusätzlich fixiert werden. Auch allein mit feuchtem Wasser sollen die Samen an Ort und Stelle bleiben.
Besonders für die feinen Möhrensamen eignet sich ein Saatband hervorragend. Ein mühsames Vereinzeln bleibt dir dann später, ebenso wie extra Saatgut, erspart. Deine Möhren haben ausreichend Platz und kommen sich nicht in die Queere. Meistens beträgt der Abstand zwischen Möhrensorten zwischen 5 - 8 cm. Beachte am besten die Angaben auf deinem Saatguttütchen. Du kannst zwischen deine Möhrensamen auch noch Radieschen als Markiersaat setzen und beide Gemüsesorten direkt in einem Saatband kombinieren. So nutzt du deinen Platz im Beet durch gut geplante Fruchtfolge optimal aus.
Auch die Aussaat von Radieschen mit einem Saatband lohnt sich durchaus. Wenn du sie gleichzeitig mit den Saatbändern von Möhren ins Beet aussäst, hast du dir an dem Tag viel Zeit gespart. Durch genügend Abstand zwischen den Radieschensamen solltest du später sehr schöne gleichmäßige Früchte ernten können. Meistens beträgt der Abstand zwischen den Samen von Radieschen zwischen 4 - 7 cm. Achte auch hier auf die Angaben auf den Saatguttütchen.
Salatsamen sind auch eher fein und provitieren von der Aussaat mithilfe von Saatbändern. Abstände zwischen Salat varrieren je nach Sorte zwischen 10 - 30 cm. Hast du Saatbänder für deine Salatsorten schon vor dem Frühjahr vorbereitet, kannst du ganz entspannt alle paar Wochen deinen Salat nachsäen und erntest die ganze Saison über. Salat kannst du aber auch gut vorziehen, um den Pflänzchen etwas mehr Widerstandsfähigkeit gegenüber Schnecken zu bieten. Mehr zum Thema Vorziehen erfährst du in unserem Artikel Anzucht von Gemüsepflanzen.
Auch Blumen und Kräuter werden gerne mit Saatbändern ausgesät. Da Kräuter jedoch oft im Topf gezogen werden, solltest du hier eher Saatscheiben verwenden. Im nächsten Abschnitt erfährst du, wie du Saatscheiben selbst herstellen kannst.
Blumenmischungen für Insekten und Nützlinge eignen sich sehr gut für Samenbänder. Blühstreifen mit Blumen, die die ganze Saison über nach und nach anfangen zu blühen, lassen sich so leicht im Garten anbauen.
Für die Aussaat in Töpfen eignen sich Saatscheiben besser als Saatbänder, da sie für einen runden Topf ideal sind. Dafür schneidest du aus etwas Küchenrollen oder Klopapier einen Kreis aus, der etwas kleiner als der Durchmesser des Topfes ist. Dann gibst du dein Saatgut mit Mehlkleister auf das Papier. Das funktioniert genauso wie beim Saatband. Bei der Aussaat mit einer Saatscheibe in Töpfen wird dein Saatgut durch ein Angießen dann auch nicht verschwemmt und bleibt an seinem Platz.
Wenn du deine Saatbänder hergestellt hast und die Temperaturen etwas wärmer sind, ist es an der Zeit deine Saatbänder auszulegen und einzupflanzen. (Ab welchem Zeitpunkt du welche Gemüsepflanzen vorziehen und ins Freiland säen kannst, findest du in unserem Artikel Pflanzkalender Gemüse.) Dafür solltest du eine glatte, gleichmäßig tiefe Saatrinne vorbereiten, in die du deine Saatbänder legen kannst. Deswegen solltest du dein Beet ca. 1 - 2 Wochen vorher vorbereiten, damit die Aussaat gut gelingt. Liegt das Saatband in seiner Rille, solltest du es etwas andrücken, einmal gut angießen und dann mit ein wenig Erde bedecken - je nachdem ob deine Samen Lichtkeimer oder Dunkelkeimer sind. Dann nocheinmal leicht andrücken und sanft gießen, sodass die Erde nicht weggeschwemmt wird. Wenn du noch eine sehr dünne Schicht (max. 0.5 cm) Kompost auf die Erde gibst, können deine Samen nach dem Keimen gut wachsen. Du solltest die Erde in den ersten 14 Tagen nach dem Aussäen am besten jeden Tag gießen. Dann keimen deine Samen zuverlässiger und es entstehen weniger Lücken im Beet.
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Ein Saatband ist ein langer, zersetzbarer Streifen aus Papier oder anderem Material, auf dem Samen von Gemüse oder Blumen schon in den richtigen Abständen draufgesetzt sind. So kannst du das Saatband einfach im Beet auslegen und brauchst dich nicht mit feinen Samen abzumühen.
Welche Arten von Saatbändern gibt es?
Saatbänder gibt es meistens von Gemüse, das eher kleine Samen ausbildet. Zum Beispiel von Möhren, Radieschen, Salat, Blumen und Blumenmischungen. Samenbänder findest du in unterschiedlichen Längen, meistens zwischen einem bis mehreren Metern lang. Du kannst sie kaufen oder auch leicht selbst herstellen.
Wie werden Saatbänder hergestellt?
Saatbänder kannst du leicht mit Klopapier, Saatgut (z.B. von Möhren oder Radieschen) und Mehlkleister selbst herstellen. Schneide das Klopapier in Streifen und lege es flach aus. Gib mit einem Pinselende in den Pflanzabständen deiner Sorte kleine Kleckse Mehlkleister und Samen auf das Band. Das Saatband sollte nun gut trocken, damit die Samen nicht zu früh anfangen zu keimen.
Leg das Saatband in eine glatte und gleichmäßig tiefe Saatrille hinein, drücke es etwas an und gieße es an. Gib etwas Erde darüber und drück diese ebenfalls kurz an. Nun nochmal vorsichtig gießen, denn deine Samen sollten in den nächsten 14 Tagen nicht austrocknen. Nur bei ausreichend Feuchtigkeit verläuft die Keimung zuverlässig.
Eine Saatscheibe ist nichts anderes als ein Saatband. Statt eines langen Bandes ist das Saatgut aber auf einer runden Scheibe verteilt. Saatscheiben sind für Töpfe gedacht und werden gerne für die Aussaat von Kräutern wie Petersilie verwendet. Sie lassen sich mit demselben Prinzip wie Saatbänder aus Küchenpapier herstellen.