Tomatenpflanzen findet man in fast jedem Hobbygarten oder Gewächshaus - sie gehören zu unseren Lieblingen im Garten und auch in der Küche. Bei der richtigen Sortenwahl kannst du Tomaten auch problemlos auf dem Balkon anbauen und eigene Tomaten genießen.
Wir geben dir hilfreiche Tipps von der Aussaat von Tomaten über Pflegetipps bis hin zur Tomatenernte. Außerdem gibt es eine Anleitung zum Tomaten pflanzen.
Tomaten gehören zu der Familie der Nachtschattengewächse. Ursprünglich stammen sie aus Mittel- und Südamerika. Heute sind sie auf der ganzen Welt verbreitet und eines unserer Lieblinge unter dem Fruchtgemüse.
In ihrer Heimat wachsen sie mehrjährig. In unseren Breiten werden sie einjährig kultiviert, da die Bedingungen für einen mehrjährigen Anbau meist nicht gegeben sind. Ab Mai bilden sich kleine, gelbe Blüten in den Blattachseln. Aus ihnen entwickeln sich innerhalb von 2 Monaten grüne Beerenfrüchte. Je nach Sorte färben diese sich mit der Zeit rot, gelb oder schwärzlich. Mittlerweile gibt es über 3.000 Sorten.
Die Pflanzen entwickeln je nach Sorte eine unterschiedliche Wuchs- und Fruchtform. Man unterscheidet zwischen Stab- , Busch- , Fleisch- und Cocktailtomaten. Je nach Standort solltest du eine geeignete Sorte für dich wählen. Mehr Tipps zur richtigen Sortenwahl von Tomatensamen findest du im Artikel dazu.
Der Boden sollte durchlässig, humus- und nährstoffreich sein. Auf schweren Böden mit Staunässe reagieren Tomaten oft mit Krankheiten. Das Wasser muss also immer gut abfließen können. Als Starkzehrer haben sie einen hohen Bedarf an Nährstoffen. Zur Bodenvorbereitung kannst du Kompost leicht mit einer Hacke einarbeiten oder einfach aufschichten.
Damit deine Tomatenpflanzen gut gedeihen, solltest du ihnen ein sonniges, warmes, wind- und regengeschütztes Plätzchen suchen. In unseren Breiten empfiehlt sich ein Gewächshaus oder ein Folientunnel. Egal wo, die Tomatenpflanzen müssen auf alle Fälle überdacht stehen. Stehen sie ungeschützt im Regen, werden sie anfälliger für Krankheiten, v.A. Pilze.
Zum Thema Tomaten selber ziehen gibt es auch einen ausführlichen Artikel mit vielen Tipps zur Tomaten-Anzucht und -Aussaat. Hier im Artikel geben wir dir eine kurze Übersicht zu den wichtigsten Punkten, die du bei der Anzucht eigener Tomatensetzlinge beachten solltest.
Tomaten zieht man für gewöhnlich auf der Fensterbank ab Mitte März vor (der beste Aussaattermin für deine Sorte findest du auf der Verpackung). Die Tomatenanzucht im Gewächswachs ist schon etwas früher, nämlich ab Februar, möglich. Starte nicht zu früh mit der Aussaat, da Tomaten sehr lichtbedürftig sind und sonst vergeilen!
Nach den letzten Frösten (meist Mitte Mai nach den Eisheiligen) können die Tomatenpflanzen ins Freie. Falls du ein Gewächshaus hast, kannst du deine Tomaten auch schon etwa 3 Wochen nach dem Pikieren pflanzen.
Du solltest deine Tomatenpflanzen vor dem Auspflanzen unbedingt abhärten. Das gilt vorallem, wenn du sie ins Freiland setzt. Die Pflanze muss sich erst an Umweltbedingungen wie Wind und direktes Sonnenlicht gewöhnen. Stelle die Pflanzen hierfür für etwa eine Woche täglich ins Freie. Zu Beginn an ein schattiges Plätzchen und mit der Zeit auch gerne mal in die direkte Sonne. Verlängere jeden Tag die Zeit im Freien.
Tomaten sind recht unkomplizierte Kulturen. Es gibt ein paar Dinge beim Tomaten anbauen zu beachten, wie regelmäßiges Düngen, Ausgeizen und Entblättern.
Tomaten sind sehr durstige Pflanzen und eine kontinuierliche, gleichmäßige Wasserversorgung ist sehr wichtig. Zu wenig oder zu viel Wasser beeinträchtigt sie in ihrem Wachstum. Ein Zeichen für Trockenstress sind stark eingerollte Blätter. Sollte deine Tomate schon unter Trockenheit leiden, musst du sie vorsichtig gießen.
Ein zu extremer Unterschied in der Wasserversorgung kann heranreifende Tomaten zum Platzen bringen. Um Pilzkrankheiten vorzubeugen solltest du stets von unten gießen. Die Blätter sollten dabei kein Wasser abbekommen, da sie ansonsten durch direkte Sonneneinstrahlung verbrennen können.
Besonders Stabtomaten freuen sich über eine Rank- oder Stützhilfe. Kleinwüchsige, buschige Wild- oder Buschtomaten dagegen kommen auch ohne zurecht. Hierfür eignen sich Stäbe aus Holz, Spiralstäbe oder Schnüre.
Binde deine Tomatenpflanzen zusätzlich an den Stützhilfen fest. Achte beim Binden darauf, sie nicht zu verletzen. Über verletzte Stellen können Krankheiten und Erreger einfacher eindringen. Am besten eignen sich daher Spiralstäbe. Hier wird das Binden überflüssig, da Tomaten gegen den Uhrzeigersinn wachsen und durch Spiralstäbe optimal stabilisiert werden.
Weitere wichtige Pflegemaßnahmen für Tomaten sind das Ausgeizen und Entblättern, um das Wachstum und die Fruchtproduktion zu optimieren. Beim Ausgeizen entfernst du Seitentriebe, die in den Blattachseln älterer Triebe wachsen. Damit förderst du, dass die Pflanzen ihre Kraft auf den Haupttrieb und die Fruchtbildung konzentrieren und stiegerst damit deine Ernte. Vorallem bei Stabtomaten ist das Ausgeizen eine verbreitete Praxis. Beim Entblättern entfernst du die unteren, bodennahen Blätter der Tomatenpflanze bis zum ersten Fruchtansatz. Dadurch verbesserst du die Luftzirkulation und die Pflanzen werden so weniger anfällig für Pilzkrankheiten.
Besonders im Gewächshaus kannst du deine Ernte erheblich vergrößern, wenn du bei der Befruchtung deiner Tomatenpflanzen mithilfst. Im Freiland sind meist genug Insekten unterwegs, die die zwittrigen Tomatenblüten bestäuben. Diese Insekten fehlen aber meistens in einem Gewächshaus.
Daher solltest du zur Blüte durch dein Gewächshaus gehen und die Blütenrispen kräftig aber vorsichtig schütteln. Alternativ kannst du auch eine elektrische Zahnbürste nehmen und sie an die Blütenköpfe halten.
Es gibt einige Krankheiten und Schädlinge, die oft an Tomatenpflanzen zu finden sind. Im Folgenden findest du eine Übersicht dieser Krankheiten.
Um Krankheiten vorzubeugen, kann es helfen, eine Mischkultur zu pflanzen. Gute Nachbarn unterstützen sich gegenseitig für ein gesundes Wachstum und die Biodiversität im Beet steigt. Alles zum Thema Mischkultur mit Tomaten findest du hier im Artikel. Neben einer Tabelle zu guten und schlechten Nachbarn findest du auch alles, was es bei der Fruchtfolge und dem Fruchtwechsel zu beachten gibt. Außerdem haben wir dir einen Pflanzplan für eine Mischkultur im Tomatenbeet vorbereitet.
Bei Wachstumsstörungen sind nicht immer Krankheiten oder Schädlinge der Auslöser. Tomaten reagieren empfindlich auf unterschiedlichste Umwelteinflüsse und auch auf schlechte Pflege. Durch ein unausgewogenes Angebot an Nährstoffen kann beispielsweise Blütenendfäule (Kalziummangel) oder Löffelblätter (Überdüngung) entstehen. Vorsorge und eine gute Pflege von Anfang an ist hier am besten. So wirst du am meisten Freude mit deinen Tomatenpflanzen haben.
Um die richtige Pflanzenkrankheit zu erkennen und bekämpfen, findest du hier im Artikel eine Anleitung. So findest du heraus, ob nicht vielleicht doch Pflegefehler oder Umwelteinflüsse für die Symptome verantwortlich sind.
Reife Tomaten lagerst du am besten in einer offenen Schale an einem dunklen, luftigen Ort (beispielsweise belüfteter Keller oder Abstellkammer. Hierbei sollten die Temperaturen optimalerweise zwischen 12°C und 18°C liegen. Natürlich ist das im Hochsommer kaum möglich. Unter optimalen Bedingungen halten bleiben Tomaten dann ca. eine Woche genießbar. Wichtig: Tomaten solltest du nicht im Kühlschrank aufbewahren, da sie dort ihr Aroma schon nach kurzer Zeit verlieren.
Unreife, grüne Tomaten kannst du am Ende der Saison, also bevor es nass und kühl wird, ernten und nachreifen lassen. Wartest du zu lange, kann es zu starkem Befall von Kraut- und Braunfäule kommen. Hierfür sind Temperaturen von 18 bis 20 Grad optimal. Licht benötigen die Tomaten zum nachreifen nicht. Wenn du sie bis in den Dezember lagern möchtest, solltest du einen möglichst kühlen und dunklen Ort wählen (z.B. Keller).
Tomaten lassen sich auch wunderbar haltbar machen. Welche Möglichkeiten du hast, dein Obst und Gemüse haltbar zu machen, kannst du hier nachlesen.
Wir hoffen, du hast nun alles was du brauchst, um Tomaten selber anzubauen.
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Titelbild von Dani California auf unsplash.
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Wann ist der beste Zeitpunkt, um Tomaten zu säen?
Mit einer Vorzucht beginnst du in der Regel ab Mitte März, falls du ein Gewächshaus hast, kannst du auch schon im Februar beginnen. Dann solltest du nur auf ausreichend Licht achten, da Tomaten sehr lichtbedürftig sind.
Wann und Wie werden Tomatenpflanzen pikiert?
Etwa zwei bis drei Wochen nach der Aussaat pikierst du die Tomatenkeimlinge. Es sollten bereits zwei richtige Blätter nach den Keimblättern zu sehen sein. Setze die Sämlinge tiefer in die Erde als zuvor.
Wann kann ich Tomaten auspflanzen?
Tomaten sind sehr wärmebedürftige Kulturen und werden erst nach den letzten Frösten (meist Mitte Mai) ins Freie gepflanzt. Wenn du ein Gewächshaus hast, kannst du sie auch schon früher auspflanzen.
Was sind die häufigsten Krankheiten und Schädlinge bei Tomaten?
Häufige Krankheiten sind die Kraut- und Braunfäule, Dürrfleckenkrankheit, Mehltau, Tomatenminierfliege, Tomatenmotte und Tomatenrostmilbe. Jedoch sind bei Wachstumsstörungen nicht immer Krankheiten der Auslöser, es können auch Umwelteinflüsse oder eine schlechte Pflege die Ursache sein.